Terror-Vorwürfe Urteil im Prozess gegen Kölner Sängerin in Türkei erwartet
Hozan Cane sitzt in der Türkei fest: Der Sängerin aus Köln wird Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Der Prozess gegen sie geht nun in die Endphase.
Der Prozess gegen die Kölner Sängerin mit dem Künstlernamen Hozan Cane in der Türkei geht heute in die Endphase. Die Staatsanwaltschaft im westtürkischen Edirne werde voraussichtlich das Abschlussplädoyer halten, sagte ihre Anwältin Newroz Akalan der Deutschen Presse-Agentur. Danach könne ein Urteil fallen.
Cane wird Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt. Bereits im November 2018 war die Sängerin für den Vorwurf zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hob das Urteil jedoch auf und der Fall wurde neu aufgerollt. Die Anklage stützt sich unter anderem auf Inhalte von Facebook- und Twitter-Profilen.
Hozan Cane war kurz vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Juni 2018 in Edirne festgenommen worden und war mehr als zwei Jahre inhaftiert. Seit Oktober 2020 gilt eine Ausreisesperre.
Cane hat kurdische Wurzeln und besitzt nur die deutsche Staatsbürgerschaft. Ihre Tochter Gönül Örs war Ende Juni in der Türkei wegen Terrorvorwürfen zu mehr als zehn Jahren Haft verurteilt worden. Sie konnte das Land aber verlassen und ist wieder zurück in Köln.
- Nachrichtenagentur dpa