t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Köln: Anklage erhoben nach angeblicher Vergewaltigung am Decksteiner Weiher


Joggerin am Decksteiner Weiher
Angebliches Vergewaltigungsopfer angeklagt

Von Florian Eßer

05.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Spaziergänger am Decksteiner Weiher (Symbolbild): Im Februar behauptete eine Frau, hier vergewaltigt worden zu sein.Vergrößern des Bildes
Spaziergänger am Decksteiner Weiher (Symbolbild): Im Februar behauptete eine Frau, hier vergewaltigt worden zu sein. (Quelle: Eduard Bopp/imago-images-bilder)

Im Februar behauptete eine Frau, dass ein Unbekannter sie am Decksteiner Weiher vergewaltigt habe. Die Kölner Polizei ging von einem Serientäter aus, bis sich herausstellte, dass die Geschichte wohl erfunden war. Jetzt wurde gegen die Frau Anklage erhoben.

Am 24. Februar versetzte ein Notruf die Kölner Polizei in Alarmbereitschaft: Eine Joggerin gab an, in der Nähe des Decksteiner Weihers vergewaltigt worden zu sein. Der Täter, so beschrieb ihn die Frau, habe schwarze Klamotten getragen und das Gesicht hinter einer Mund-Nasen-Maske versteckt. Erkennbar seien nur seine "auffallend grünen Augen" gewesen.

Die Geschichte versetzte Polizei und auch die Bevölkerung in Aufregung – bis sich herausstellte, dass sie wohl erfunden war. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Köln Anklage wegen Vortäuschens einer Straftat erhoben. Zuerst hatte der "Express" darüber berichtet.

Polizei befürchtete einen Serientäter

Rückblick: Der angebliche Täter habe die Frau auf ihrer Joggingroute abgepasst und in ein Waldstück nahe der KVB-Haltestelle "Stüttgenhof" gezerrt, hatte die Frau damals angegeben. Dabei habe er sie mit einem Gegenstand bedroht. Im Unterholz des Stadtwaldes soll er die Frau dann schließlich vergewaltigt und brutal misshandelt haben.

So wie die Frau die Tat beschrieb, glaubten die Polizisten ihr zunächst – und gingen davon aus, dass der Täter bald wieder zuschlagen würde. Er habe ein "atypisches Verhalten" gezeigt, welches erkennen ließ, dass er es vermutlich nicht bei einem Übergriff belassen würde: "Deswegen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der Täter noch einmal eine derartige Tat begehen könnte", hatte Polizeisprecher Thomas Held damals erklärt.

Die Polizei leitete daraufhin eine umfassende Fahndung ein: Beamte einer Hundertschaft durchsuchten das betreffende Waldstück auf Höhe der Bahnhaltestelle "Stüttgenhof" nach Spuren, potenzielle Zeugen wurden befragt und Fahndungsplakate verteilt.

Der Fall sorgte aber nicht nur in Polizeikreisen für Aufregung, sondern auch in der Bevölkerung. Frauen hatten nun Angst, die bei Joggern und Hundehaltern beliebte Route zu passieren.

Zweifel am Tathergang: Vergewaltigung nur vorgetäuscht?

Trotz großen Aufwands aber konnte die Polizei den Täter nicht ermitteln. Stattdessen kamen Zweifel auf: Die Ergebnisse verschiedener rechtsmedizinischer Gutachten deckten sich nicht mit dem geschilderten Tathergang.

Die Staatsanwaltschaft Köln stellte die Fahndung in Absprache mit der Polizei ein und konzentrierte sich fortan auf das vermeintliche Opfer, das weiterhin auf seiner Geschichte beharrte.

Nun hat die Staatsanwaltschaft den Fall zur Anklage gebracht hat. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts auf Anfrage bestätigte, wird sich die Frau wegen des Vortäuschens einer Straftat vor Gericht verantworten müssen. Weitere Details könnten aber noch nicht genannt werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website