t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalKöln

Erzbistum Köln: Junge Katholikin wirft Rainer Maria Wolki Machtmissbrauch vor


Bei Veranstaltung
Junge Katholikin wirft Erzbischof Woelki Machtmissbrauch vor

Von t-online, fas

06.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki (Archivbild): Eine junge Katholikin wirft dem Kardinal vor, sie bei einer Veranstaltung unter Druck gesetzt zu haben.Vergrößern des BildesKölns Erzbischof Rainer Maria Woelki (Archivbild): Eine junge Katholikin wirft dem Kardinal vor, sie bei einer Veranstaltung unter Druck gesetzt zu haben. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Eine junge Katholikin fühlt sich von Kardinal Woelki unter Druck gesetzt – in einem Video wendet sie sich an die Öffentlichkeit, ihrer Meinung nach habe der Erzbischof seine Macht missbraucht. Das Erzbistum Köln widerspricht.

Bei einer Veranstaltung der Katholischen Kirche in Frankfurt soll es zu einer unschönen Begegnung zwischen Kardinal Rainer Maria Woelki und einer jungen Katholikin aus Bayern gekommen sein: Ihrer Darstellung nach habe der Kölner Erzbischof sie in einem Gespräch unter Druck gesetzt, wörtlich sprach sie von "Machtmissbrauch".

In einem Instagram-Video ging die 29-jährige Viola Kohlberger mit ihren Vorwürfen an die Öffentlichkeit: Darin beschreibt sie, wie sie in einem Redebeitrag bei der Veranstaltung des "Synodalen Wegs" sagte, dass sie nicht wisse, wie sie den Bischöfen dort begegnen solle – wo sie doch wisse, dass diese eher den Schutz des Systems der Kirche im Kopf hätten, als den Schutz der Menschen in ihr.

Am Tag danach sei sie dann gerade auf dem Weg zur Toilette gewesen, als Kardinal Woelki sie auf einem Flur abgefangen habe. Er habe sie auf ihren Redebeitrag ansprechen wollen, daraus habe sich eine rund fünfminütige Unterhaltung entspannt, so Kohlberger weiter.

Woelki zu Katholikin: Wegen ihr würden Menschen aus der Kirche austreten

Darin habe Woelki den Vorwurf zurückgewiesen. Sie handle komplett emotional, habe er ihr gesagt. Ihm hingegen könne sie nichts vorwerfen, da er alles richtig mache. Das hätten verschiedene Gutachten und auch der Heilige Vater in Rom bestätigt, soll Woelki gesagt haben. Stattdessen habe Woelki Kohlberger vorgeworfen, dass es an Leuten wie ihr liege, dass Menschen aus der Kirche austreten würden.

In der Öffentlichkeit hatte Woelki immer wieder betont, dass auch er Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln gemacht habe – und auch der Papst hatte in einem Schreiben "große Fehler" Woelkis angeführt, insbesondere bei der Kommunikation. Diese hätten wesentlich dazu beigetragen, dass es im Erzbistum zu einer Vertrauenskrise gekommen sei.

Als Kohlberger dann Woelkis Umgang mit Betroffenen sexueller Gewalt im Erzbistum ansprach, sei er in Verteidigungsstrategien verfallen. Er sei ihr dabei unangenehm nahe gekommen und habe sie "immens unter Druck gesetzt". Das Gespräch mit Woelki habe schließlich recht abrupt geendet, als Woelki gesagt habe, er müsse wieder zur Versammlung. Kohlberger sei es anschließend schwergefallen, weiter diese zu besuchen und dem Kölner Erzbischof erneut zu begegnen. Seinen Umgang mit ihr bezeichnete sie als "Machtmissbrauch".

Erzbistum Köln weist Vorwürfe zurück – Woelki entschuldigt sich

Am Mittwoch ließ Woelki den Vorwurf des Machtmissbrauchs zurückweisen. Er bedauere den Vorfall, erklärte das Erzbistum gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dass bei Kohlbeger offenbar der Eindruck entstanden sei, dass er Druck auf sie ausüben wolle, tue ihm leid. Nichts läge ihm ferner. Er habe sich lediglich mit Kohlberger persönlich austauschen wollen, da der Synodale Weg vom offenen Diskurs lebe.

Seit 2019 ist der "Synodale Weg" ein Ort, an dem sich Bischöfe und Laien über die Zukunft der Katholischen Kirche austauschen. Das Gesprächsformat war nach Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie angestoßen worden, in welcher erstmals das Ausmaß des sexuellen Missbrauch in der Kirche annähernd bekannt wurde. Seitdem sind jedoch zahlreiche weitere Fälle ans Licht gekommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website