Bürgerinitiative Krake 30 E-Scooter aus dem Rhein gezogen – Probleme gehen weiter
Mit Regulierungen wollte die Stadt Köln gegen die Probleme mit E-Scootern vorangehen – doch die Initiative Krake sieht weiterhin Probleme. Am Dienstag wurden 30 Roller aus dem Rhein geborgen.
An der Kölner Hohenzollernbrücke haben Mitglieder der Bürgerinitiative Krake gemeinsam mit Mitarbeitern des Verbands Shared Mobility rund 30 E-Scooter aus dem Rhein geborgen. Die Aktion soll nur ein Anfang sein, im Wasser werden noch Hunderte weitere der Gefährte vermutet, die immer wieder hineingeworfen worden sind. Die nächste Aktion der Verleiher ist laut Krake für die nächsten Wochen geplant, dann sollen die Scooter auch aus der Fahrrinne und an den Brücken entfernt werden.
Der Rheinpegel sei am Dienstag günstig gewesen, und die Strömung habe nicht viele Partikel mitgeführt, sodass das Wasser relativ klar gewesen sei, sagte ein Sprecher. Die Scooter hätten sich alle in Ufernähe befunden. Als Beifang habe man unter anderem einen Rollator, mehrere Fahrräder und ein zehn Meter langes Kabel an Land gezogen.
E-Scooter in Köln: Trotz Parkverbotszone noch immer am Rheinufer
Für die Mitglieder von Krake ("Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit") haben sich die Probleme mit E-Scootern in der Domstadt damit noch lange nicht erledigt. Denn eigentlich sollten die Gefährte nicht mehr in Ufernähe stehen dürfen – seit mehreren Monaten gilt eine Parkverbotszone, die technisch so umgesetzt sein soll, dass die Anmietung eines E-Scooters dort nicht mehr beendet werden kann. Trotzdem stünden die Roller auch jetzt noch am Rande des Rheins
Das könne entweder daran liegen, dass Nutzer sie dennoch dort abstellen, aber ihre Miete nicht beenden – 25 Euro Gebühren kämen dann auf die Nutzer zu. Oder aber die Technik funktioniere nicht richtig, mutmaßt Jan Odenthal von Krake. Die Initiative fordert daher das entschiedene Durchsetzen der Parkverbotszone. "Es kommt noch viel zu häufig vor, dass man Scooter in den entsprechenden Zonen findet, als dass man das Problem als Einzelfall abtun kann", so Odenthal.
Noch immer Unklarheit über Zahl der E-Scooter im Rhein
Zudem hätten die Anbieter der Stadt versprochen, dass es ein Einsatzteam geben solle, das falsch abgestellte Scooter umparke. Das Rheinufer sollte hier Priorität haben. Von der Start erwartet Krake, dass dies streng überwacht werde und eine schnelle Aufforderung an die Anbieter geht,, wenn etwa das Ordnungsamt am Rande des Flusses einen E-Scooter entdecke.
Ein weiteres Problem, das noch immer bestünde: mangelnde Transparenz. "Es kann ja nicht sein, dass scheinar niemand weiß oder sagen will, wie viele Scooter aktuell vermisst werden." Insbesondere wenn in der Nähe von Gewässern Scooter "verloren" gingen, sollten diese verpflichtend gemeldet werden müssen, damit die Stadt einen Überblick habe.
Laut Odenthal versuchten die Anbieter der E-Scooter, die Zahl der im Rhein liegenden Roller kleinzureden. Laut Schätzungen sollen dort rund 500 der Gefährte liegen. Die Anbieter gingen hingegen von lediglich 100 aus. Die Aufräumaktion am Dienstag, so Odenthal, habe aber eher gezeigt, dass die höhere Zahl wohl eher die richtige Tendenz habe.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Anfrage an Jan Odenthal, Krake e.V.