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Köln: Erzbistum plant Bußgottesdienst für sexuellen Missbrauch


"Was, wenn sie dort auf Täter treffen?"
Bußgottesdienst für sexuellen Missbrauch – Kritik von Betroffenen

Von dpa, cco

Aktualisiert am 05.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Erzbistum KölnVergrößern des BildesDas Erzbistum Köln will einen Bußgottesdienst für den von Priestern begangenen sexuellen Missbrauch abhalten. (Quelle: Oliver Berg/dpa/Archivbild/dpa)
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Mit einem Bußgottesdienst möchte das Erzbistum Köln seine Schuld gegenüber den Betroffenen sexuellen Missbrauchs bekennen. Ein früheres Mitglied des Betroffenenbeirats kritisiert das Vorgehen.

Das Erzbistum Köln will am 18. November einen Bußgottesdienst für den von Priestern begangenen sexuellen Missbrauch abhalten. Den Gottesdienst im Kölner Dom werde der derzeitige Vertreter von Kardinal Rainer Maria Woelki zelebrieren, der Apostolische Administrator Rolf Steinhäuser, teilte das Erzbistum am Freitag mit. Woelki befindet sich in einer mehrmonatigen Auszeit.

Steinhäuser wolle stellvertretend um Vergebung für die Fehler des Erzbistums Köln bitten, hieß es in einer Mitteilung. Der Weihbischof wurde mit den Worten zitiert: "Mit dem Bußgottesdienst bekennen wir unsere Schuld gegenüber dem Herrn, aber auch den Betroffenen gegenüber. Ihnen ist durch sexualisierte Gewalt immenser Schmerz und großes Leid zugefügt worden."

Ein im März veröffentlichtes Gutachten hatte Führungspersönlichkeiten des Bistums wie dem früheren Erzbischof Joachim Meisner (1933-2017) und dem heutigen Hamburger Erzbischof Stefan Heße Pflichtverletzungen bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen vorgeworfen.

Köln: Betroffenenbeirat beteiligte sich an Gottesdienst-Vorbereitung

Einzelne Betroffene von sexuellem Missbrauch haben den Bußgottesdienst kritisiert. So sagte Patrick Bauer, früheres Beiratsmitglied, dem WDR: "Haben die dem Bistum bekannten Täter auch eine Einladung bekommen? Wenn ja, wie wird man dies den Betroffenen vermitteln wollen, wenn sie dort auf ihre Täter treffen. Wenn nein, wieso nicht? Denn Sie sind es schließlich, die eine Buße zu leisten hätten."

Das Erzbistum betonte, selbstverständlich handele es sich bei dem Gottesdienst nur um ein Angebot. Die heutigen Mitglieder des Betroffenenbeirates hätten sich an der Vorbereitung des Gottesdienstes beteiligt und würden ihre eigene Perspektive einbringen. Der Gottesdienst solle primär Ausdruck der Buße sein. Der 18. November, an dem der Gottesdienst abgehalten wird, ist der Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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