Wüst gratuliert Gerhard Richter wird 90: "Ich brauche nichts mehr"

Gerhard Richter, der wohl bekannteste deutsche Maler der Gegenwart, wird 90 Jahre alt: Nun hat ihm auch NRW-Ministerpräsident Wüst zum Geburtstag gratuliert.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat dem Maler Gerhard Richter zu seinem 90. Geburtstag an diesem Mittwoch gratuliert. Richter sei einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, schrieb Wüst in einer Erklärung. "Wir sind stolz darauf, dass Gerhard Richter in unserem Land eine zweite Heimat gefunden hat."
Richter fand nach der DDR zweite Heimat in Köln und Düsseldorf
Der in Dresden geborene Richter war 1961 aus der DDR geflohen. Danach studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. Der Maler lebt heute abgeschirmt im Villenviertel Köln-Hahnwald, da er sich mit wachsendem Ruhm immer mehr zurückgezogen habe.
"Sein von einer unglaublichen Vielfalt geprägtes Werk begeistert und inspiriert Menschen auf der ganzen Welt", so Wüst. "Ob Grautöne oder grelle Farben, fotorealistische Gemälde oder abstrakte Werke, ob Landschaften oder Porträts: Stets suchte er nach neuen künstlerischen Ausdrucksweisen. Eine Konstante seines vielfältigen Schaffens ist die enorm starke ästhetische Wirkung, die ganze Generationen von Kunstbegeisterten fasziniert."
Richter erhält Glückwünsche und Dank von Überlebenden aus Auschwitz
Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz gratulieren Richter ebenfalls zum Geburtstag und lobten vor allem den 2014 entstandenen "Birkenau-Zyklus" des Malers.
Richter habe mit einer "mutigen und hellsichtigen Auseinandersetzung" eine Welt mit Erinnerungen, Wahrnehmungen und Gefühlen geschaffen, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner, am Mittwoch.
Richter setze mit diesen Bildern auch dem Mut jener Häftlinge des Sonderkommandos ein Denkmal, die es schafften, die Ermordung und Verbrennung der jüdischen Familien in Auschwitz heimlich zu fotografieren, sagte Heubner weiter.
Richter begeht Jubiläum zuhause in Köln
Richter feiert seinen Geburtstag im kleinen Familienkreis, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. Er rede nicht gern über solche Anlässe, weil ihm im Grunde jede mediale Aufmerksamkeit widerstrebt. Besondere Wünsche habe er auch nicht: "Das wäre peinlich. Ich habe alle gewarnt: Ich brauche nichts mehr!"
- Nachrichtenagentur dpa