Priester vor Gericht Verteidiger im Missbrauchsprozess will höchstens acht Jahre Haft

In mehr als 100 Fällen soll er Minderjährige missbraucht haben, sein Anwalt fordert ein gemildertes Strafmaß. Das Kölner Landgericht verhandelt über den Priester.
In dem Missbrauchsprozess gegen einen katholischen Priester vor dem Landgericht Köln hat die Verteidigung auf eine Haftstrafe von nicht mehr als acht Jahren plädiert. Das sagte der Anwalt des Angeklagten, Rüdiger Deckers, am Freitag. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
Die Plädoyers fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Urteil soll am kommenden Freitag gesprochen werden.
Prozess in Köln: 118 Tatvorwürfe
Der 70 Jahre alte Priester ist des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen angeklagt. Ihm werden 118 Tatvorwürfe zur Last gelegt. Das jüngste von ihm missbrauchte Mädchen soll neun Jahre alt gewesen sein.
Während des Prozesses hatten sich weitere Opfer gemeldet und ausgesagt. Obwohl der katholischen Kirche immer wieder Vorwürfe gegen den Priester zugetragen worden waren, erhielt dieser über Jahrzehnte hinweg stets aufs Neue die Gelegenheit, allein mit Kindern zusammen zu sein.
- Nachrichtenagentur dpa