Warnstreiks legen Flughäfen lahm In Köln/Bonn und Düsseldorf bleiben Flieger am Boden

Am Dienstag legen Warnstreiks bundesweit insgesamt acht Flughäfen lahm, die Flieger bleiben vielerorts ganztägig am Boden. Die Gewerkschaft Verdi spricht von einer "hohen Streikbeteiligung". Wie steht es um die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf und warum wird gestreikt?
Gestrichene Flüge und Geduldsproben für Passagiere: An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sind private Sicherheitskräfte am Dienstag in einen ganztägigen Warnstreik getreten. Es geht dabei um Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Verdi mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen.
In Köln habe die Aktion um Mitternacht bei der Fluggastkontrolle begonnen, sagte ein Verdi-Sprecher. "Wir haben eine hohe Streikbeteiligung." Auch in Düsseldorf lief in mehreren Bereichen ab 4 Uhr der Warnstreik an. Der Ausstand betrifft insgesamt acht Flughäfen, darunter Frankfurt, Berlin und Hamburg.
Der Düsseldorfer Flughafen warnte vor erheblichen Verzögerungen bei der Passagierkontrolle. "Der Flughafen hat sich gemeinsam mit Airlines und Behörden bestmöglich auf den Streik vorbereitet", hieß es beim Airport. "Trotz längerer Wartezeiten war die Situation im Terminal am frühen Morgen vergleichsweise ruhig, die Fluggäste brachten Geduld mit."
Köln: Auch in Köln/Bonn und Düsseldorf bleiben Flieger am Boden
Die Airlines hatten vorsorglich rund 140 Flüge – 96 Abflüge und 44 Ankünfte – von und nach Düsseldorf annulliert und ihre Passagiere darüber informiert. Dadurch sei ein Großteil der Passagiere gar nicht erst zum Flughafen angereist. Ursprünglich seien rund 260 Flüge geplant gewesen.
In Köln-/Bonn wurden 73 Flüge gestrichen – 50 Start und 23 Landungen, wie der Flughafen berichtete. "Im Laufe des heutigen Tages finden nur zehn Abflüge statt." Im Terminal sei die Passagier-Kontrolle komplett geschlossen. Die Lage sei aber ruhig, da die Airlines auch hier den Großteil der Flüge bereits im Vorhinein gestrichen haben und Fluggäste daheim blieben.
Gewerkschaft Verdi: Verhandlungen am Donnerstag sollen Streiks beenden
Beide Flughäfen wiesen darauf hin, dass sie nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte seien, an der der Arbeitskampf ausgetragen werde. Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi an mehreren Flughäfen ganztägige Warnstreiks durchgezogen, was zu Protesten bei den Flughäfen und Fluggesellschaften geführt hatte. Eine fünfte Runde ist für Donnerstag bei Frankfurt angesetzt. "Wir erwarten Schritte der Arbeitgeber, damit wir die Auseinandersetzung beenden können", sagte der Verdi-Sprecher.
Die Sicherheitskontrollen stehen unter Aufsicht der Bundespolizei und sind weitgehend an private Dienstleister ausgelagert. Die Gewerkschaft fordert, die Gehälter in den Luftsicherheitsdiensten um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die den Arbeitgebern zufolge für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden.
- Nachrichtenagentur dpa