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Zum journalistischen Leitbild von t-online.TV-Experte über seine Arbeit Er erklärt Weltpolitik: Kölner Professor im Dauereinsatz

Wenn es kriselt in der Welt, steht der Kölner Professor Klemens H. Fischer bereit. Als gefragter Experte erklärt er im Fernsehen regelmäßig, was hinter den Schlagzeilen steckt.
Kaum war das Gipfeltreffen der G7-Staaten im kanadischen Quebec zu Ende, da überstürzten sich die Ereignisse: Israelische Angriffe auf iranische Nuklearanlagen, diplomatische Verstimmungen nach der überstürzten Abreise von US-Präsident Trump – und schließlich gezielte Militärschläge der Vereinigten Staaten auf iranische Atomlager.
Es sind Tage, in denen die Weltpolitik nicht nur die diplomatischen Vertretungen in Atem hält, sondern auch das Personal von Nachrichtensendern. Inmitten von Krisen und Konflikten wächst der Bedarf nach kluger, nüchterner Einordnung.
In vielen Fällen wenden sich Medienhäuser an Experten wie Klemens H. Fischer, Völkerrechtler, Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Beziehungen und Geopolitik an der Universität zu Köln. Der Wahlkölner gilt als Fachmann für europäische Außen- und Sicherheitspolitik, weshalb er regelmäßig im Fernsehen, Hörfunk und für Zeitungen als Experte fungiert.
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Hinter Fischer liegen anstrengende Tage. "Die vergangenen Wochen sind aus geopolitischer Sicht extrem spannend gewesen, da in vielen Regionen der Welt gleichzeitig Konflikte ausbrachen", sagt er im Gespräch mit t-online. Dass die Konflikte gleichzeitig auftraten, sei aber kein Zufall – sondern eine Folge einzelner Ereignisse.
Fischer meint damit die Tage zwischen dem G7-Gipfel in Kanada (16./17. Juni) und dem Nato-Gipfel-Ende am 25. Juni. "Die G7- und Nato-Gipfel waren planbar, daher kamen die Anfragen auch frühzeitig, also rund eine Woche vorher. Dann aber zeichnete sich schon durch die Angriffe Israels auf die Atomanlagen des Iran und die verfrühte Abreise von Präsident Trump ab, dass 'etwas im Busch' ist", so Fischer weiter.
Die Kölner Mediengruppe RTL hatte Fischer daraufhin angefragt, als Experte die Lage einzuordnen.
US-Angriff auf iranische Atomlager: Fischer hält sich auf Abruf
Am 22. Juni, einem Sonntag, griffen die USA dann iranische Atomlager mit einer B2-Bomberflotte an. Fischer hatte bereits einige Tage zuvor geschätzt, dass den USA drei Zeitfenster von je 72 Stunden zur Verfügung stünden, um die B2-Bomberflotte einzusetzen – eines dieser Zeitfenster endete am 22. Juni.
"Dementsprechend hatten meine Gattin und ich dieses Wochenende nicht verplant, sondern blieben in Köln", erklärt der Professor. Fischer hielt sich auf Abruf bereit und sollte Recht behalten: "Die ersten Agenturmeldungen kamen gegen 2 Uhr am Sonntagmorgen über die Ticker, eine eindeutige und gesicherte Lage war rund zwei Stunden später gegeben."
Fischer: "Sachliche Analysen beruhen auf langjähriger Beobachtung"
"Von den Experten wird in solchen Situationen erwartet, dass sie analysieren und nicht spekulieren, sachlich einordnen und nicht polemisieren, abrufbereit sind und in der Zeit zwischen den Talks ihren Informationsstand stets aktuell halten", so Fischer weiter.
Fundierte Einschätzungen beruhen laut Fischer auf der langjährigen Beobachtung von vergleichbaren außen- und sicherheitspolitischen Situationen, historischen Beispielen, dem Studium von Fachliteratur, dem regelmäßigen Konsum von in- und ausländischen Nachrichten und einem Netzwerk, auf das man in derartigen Fällen zurückgreifen kann.
- Anfrage bei Professor Doktor Klemens H. Fischer