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Schwerstbehinderter Orang-Utan-Botschafter bekommt Corona-Impfung verfrüht


Wegen Schwerstbehinderung
Familie bekommt Corona-Impfung, obwohl sie nicht zur ersten Gruppe gehört

Von dpa
Aktualisiert am 14.01.2021Lesedauer: 2 Min.
Impfspritze (Symbolbild): Eine Familie aus Rheinland-Pfalz bekam das Vakzin priorisiertVergrößern des BildesImpfspritze (Symbolbild): Eine Familie aus Rheinland-Pfalz bekam das Vakzin priorisiert (Quelle: Fotostand/K. Schmitt/imago-images-bilder)
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Obwohl der schwerstbehinderte junge Mann Benni Over nicht in der frühesten Impf-Gruppe gegen Corona ist, sind er und seine Eltern schon immunisiert worden. Sein Vater hat für die Ausnahme gekämpft.

Der als Orang-Utan-Botschafter bekannt gewordene Schwerstbehinderte Benni Over und seine Eltern sind bereits immunisiert worden, obwohl er nicht in der ersten Gruppe für Corona-Impfungen ist. Sein Vater Klaus Over sagte an seinem Wohnort in Niederbreitbach im Westerwald, zuvor habe es einen langen Kampf darum gegeben. "Wir haben auch Hilfeschreie an alle Abgeordneten aller Landtage und des Bundestags außer der AfD gesandt und viele Antworten bekommen." Mehr als 2.000 Politiker seien das gewesen. Zuvor hatte die "Rhein-Zeitung" über die Impfung berichtet.

Wegen der lebensgefährlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes seines an unheilbarer Muskeldystrophie leidenden Sohnes Benni (30) habe er sich an die rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsidentin gewandt, sagte Klaus Over der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben schlussendlich mit Malu Dreyer telefoniert und sie hat Kenntnis von unserer Notsituation bekommen. Das hat sie bewegt, eine sofortige Impfung zu veranlassen", ergänzte Klaus Over.

Regierungssprecherin Andrea Bähner teilte der dpa mit, Dreyer freue sich, "dass Einzelfallentscheidungen zur Impfung für Menschen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen jetzt möglich sind. Dafür hat sich die Landesregierung eingesetzt. Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) hat das jetzt in ihren neuen Empfehlungen aufgenommen."

Eigentlich könne es keine Ausnahmen bei der Impfreihenfolge geben

Kurz vor Weihnachten hatten das Mainzer Gesundheitsministerium und der Ethikbeirat Corona-Schutzimpfungen Rheinland-Pfalz noch mitgeteilt, es könne leider keine Ausnahmen für Hochrisiko-Fälle außerhalb der vom Bund festgelegten Impfreihenfolge geben. Höchste Priorität in der ersten Gruppe haben unter anderem über 80-Jährige, Mitarbeiter in Pflegeheimen und Gesundheitspersonal mit sehr hohem Infektionsrisiko etwa in Intensivstationen und Notaufnahmen.

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Benni Over und seine Eltern wurden am 7. Januar im für sie zuständigen Impfzentrum Oberhonnefeld-Gierend geimpft, wie Klaus Over mitteilte. Die zweite Impfung sei am 28. Februar geplant. Benni Over ist in häuslicher Pflege. Er sitzt im Rollstuhl, kann nur noch seine Finger bewegen und wird seit vier Jahren beatmet. Eine Corona-Infektion würde er laut seinem Vater kaum überleben.

Seine Therapeuten weigerten sich wegen der Ansteckungsgefahr inzwischen, zu Benni nach Hause zu kommen. Benni hatte zuvor im Rollstuhl in Schulen auf die Bedrohung von Orang-Utans aufmerksam gemacht und zwei Bücher und einen Trickfilm über die Menschenaffen mitgestaltet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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