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Christkindlesmarkt: In Nürnberg herrscht Aufregung – nur das Christkind ist entspannt


Eröffnung des Christkindlesmarkts
In Nürnberg herrscht Aufregung – nur das Christkind ist ganz entspannt

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 26.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie hat der Nürnberger Christkindlesmarkt wieder geöffnet. (Quelle: Reuters)

Zur Eröffnung des Christkindlesmarkts ist die Stadt in Aufregung. Nur Christkind Teresa Windschall nicht. Sie ist vor ihrem großen Auftritt überraschend entspannt.

Teresa Windschall strahlt über das ganze Gesicht. Der Text? Sitzt. Geschlafen? Genug. Gefrühstückt? Und wie. In wenigen Stunden wird die 18-Jährige ihren weltberühmten Prolog vor Hunderttausenden Menschen aufsagen, wenn sie den Christkindlesmarkt offiziell eröffnen wird. Nur scheinen darüber bei dem traditionellen Pressefrühstück am Morgen alle Anwesenden aufgeregter zu sein als das Christkind selbst.

Dabei ist Teresa in ihrer Rolle als Christkind, mit einer blond gelockten Perücke bekrönt und im goldenen Gewand, während der Adventszeit die wichtigste Repräsentantin der Stadt und ihres traditionsreichen Christkindlesmarkts. Es ist ihr zweites und damit letztes Amtsjahr. Doch der Markt und damit der Prolog fielen im vergangenen Jahr wegen der Pandemie aus. Auf der Empore an der Frauenkirche, von dem aus sie die berühmten Worte spricht, war sie demnach noch nie. Heute um 17.30 Uhr ist es so weit. Dann werden sich nach Angaben der Stadt um die 25.000 Menschen auf dem Hauptmarkt versammeln, um die Eröffnung zu zelebrieren.

Ob Teresa dafür noch mal den Text gelernt hat? "Ich musste eher schauen, dass ich ihn aus dem Kopf bekomme", antwortet Teresa lachend in Bezug auf die weihnachtsfreie Zeit. Zwar fiel der Markt 2021 aus, viel unterwegs war das Christkind dennoch – bei rund 80 Terminen in Altenheimen und anderen karitativen Einrichtungen. In den nächsten Wochen werden es noch mal deutlich mehr sein, rund 150 Termine stehen etwa auf der Kinderweihnacht oder im Sternenhaus an.

Weil sie die Termine im vergangenen Jahr nur mit Sicherheitsabstand wahrnehmen durfte, freut sich Teresa nun besonders auf die Nähe zu den Menschen. Das schätzt die Abiturientin auch bei ihrer Arbeit im Krankenhaus, dort absolviert sie ein freiwilliges soziales Jahr. Sie überlegt, im nächsten Jahr Medizin zu studieren. Wie sie die Arbeitsbedingungen in der Pflege findet? Zu Politischem dürfe sie sich nicht äußern, heißt es.

Nun steht aber erst einmal der Prolog an: Damit sie bei der Eröffnung gut zu verstehen ist, habe sie mit einem Trainer nochmals an ihrer Aussprache gearbeitet – ein üblicher Vorgang. Außerdem steht ihr beim großen Auftritt eine Souffleuse bei, für den unwahrscheinlichen Fall eines Aussetzers.

Einen solchen habe es in ihrer Geschichte noch nie gegeben, erzählt Susanne Randel, die seit vielen Jahren das Christkind betreut. Sie verfolgt währenddessen aufgeregt den Wetterbericht – nachmittags könnte es Regen geben. Das wär fies, erklärt die städtische Mitarbeiterin, die um die Tücken weiß. Regen könnte Stimmung und Haare kaputtmachen.

Auch Teresas Eltern sind zur Unterstützung da. Endlich ist auch Mama Barbara dabei. Sie lag vergangenes Jahr ausgerechnet zur Adventszeit mit einer Corona-Infektion flach, musste isoliert im Zimmer bleiben, während die Augen der Stadt auf ihre Tochter gerichtet waren. Diesmal aber würden sie sich keine Sorgen um Corona machen, erklärt sie.

Und wer hatte die Idee, dass Teresa sich als Christkind bewirbt? Das sei ihre Entscheidung gewesen, sagt Mama Barbara im Gespräch mit t-online. Seit Kindheitstagen sei das ihr Traum. "Außerdem ist sie ein totaler Geschichtsfreak, Teresa hat sich schon immer für die Geschichte der Stadt interessiert."

Und beim ersten Versuch hat es dann tatsächlich auch geklappt: 2021 wurde Teresa von einer Jury, bestehend aus Akteuren der Stadt, nach einem Vorsprechen zum Christkind gekürt. Sie habe die Jury mit ihrer Offenheit, Spontanität und Herzlichkeit überzeugt, hieß es damals. Seit 1969 wird das Nürnberger Christkind alle zwei Jahre in einem Wahlverfahren ermittelt.

Verwendete Quellen
  • Pressetermin vor Ort
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