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180 Millionen Euro: So wichtig ist der Christkindlesmarkt für Nürnberg


"Diesmal ist alles anders"
Millionen-Einnahmen: So wichtig ist der Christkindlesmarkt für Nürnberg

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 25.11.2022Lesedauer: 3 Min.
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Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie hat der Nürnberger Christkindlesmarkt wieder geöffnet. (Quelle: Reuters)

Es weihnachtet in Nürnberg! Der Christkindlesmarkt ist ein Wirtschaftsfaktor. Auf der Pressekonferenz war "diesmal alles anders" – und außergewöhnlich emotional.

Der Schreck der zweijährigen Corona-Zwangspause steckt den Anwesenden noch immer in den Knochen. Dass eine Pressekonferenz so emotional wird, ist außergewöhnlich. Michael Fraas, der Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg ist, kann sich noch genau an "einen der schlimmsten Tage in den letzten Jahren" erinnern: 19. November 2021. Der Tag, an dem die Landesregierung das Aus für bayerische Weihnachtsmärkte verkündete. Eine Woche später sollte der Christkindlesmarkt eigentlich eröffnen. "Da sind Tränen geflossen – auch bei mir." Es war eine Mischung aus Ärger und Wut.

"Diesmal ist alles anders", erklärt Fraas. 165 Verkaufsstände gibt es diesmal – das sind rund 20 weniger als 2019, als der Markt zuletzt stattfand. Dadurch biete "das Städtlein aus Holz und Tuch" mehr Platz für die Besucher, ist luftiger. Auch auf die Bühne vor der Frauenkirche wird heuer verzichtet, um die Massen zu entzerren.

Für die Besucher gibt es an den Buden aber nach wie vor Handwerkskunst wie etwa die berühmten Zwetschgenmännla oder regionale Spezialitäten wie Lebkuchen, "Drei im Weggla" oder Feuerzangenbowle. Die Planungen dazu liefen bereits seit dem Frühjahr, führt Marco von Dobschütz-Dietl aus, der Dienststellenleiter der Nürnberger Märkte ist. Die Unsicherheit, wie die Corona-Situation im Winter wohl sein werde, sei bei den Planungen allgegenwärtig gewesen.

Das bedeutet der Christkindlesmarkt für den Nürnberger Tourismus

Die Corona-Unsicherheit kennt auch Yvonne Coulin gut, Leiterin der Congress- und Tourismuszentrale (CTZ). Immerhin: Die Branche erhole sich langsam. Ein wichtiger Magnet ist und bleibt der Christkindlesmarkt, der seit jeher Übernachtungsgäste in die Stadt zieht: "Der Dezember ist der tourismusstärkste Monat."

2019 ergab eine Befragung der CTZ auf dem Christkindlesmarkt: Ein Drittel der Besucher stammt aus Nürnberg, ein Drittel aus der Region, der Rest sind nationale wie internationale Touristen. Die Schifffahrt spiele dabei eine immer größer werdende Rolle.

Der Buchungsstand für den Dezember liege in den Hotels bereits bei rund 60 Prozent, erzählt Coulin weiter. Dies sei bereits ein guter Indikator, der Trend gehe hin zum kurzfristigen Buchen.

Vorfreude auf den Christkindlesmarkt in der Stadtspitze

Auch Marcus König kann seine Vorfreude nicht verbergen. Eigentlich überlasst der Nürnberger Oberbürgermeister diesen traditionellen Pressetermin, der über Daten und Fakten zum bevorstehenden Markt informiert, anderen Repräsentanten. Doch es sei der erste Christkindlesmarkt, den er in seinem Amt seit 2020 erleben darf. Deshalb wolle er sich das nicht nehmen lassen.

"Die Welt steht Kopf", erzählt der Oberbürgermeister weiter. "Der Markt aber ist der Fels in der Brandung." Mit seiner Tradition gebe er vielen Menschen Halt und Zuversicht – immerhin reichen die Wurzeln des Marktes bis ins 17. Jahrhundert zurück. Gerade dann, wenn es weltwirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich so kalt sei, brauche es Herzenswärme. Denn: "Unser Markt ist der Schönste!"

Der Nürnberger Christkindlesmarkt gehört nach Angaben der Veranstalter zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Deutschland. 1628 wurde er erstmals schriftlich erwähnt. Er lockt seit 1948 Besucher aus aller Welt an. 2019 waren es zuletzt nach Angaben der Stadt mehr als 2,2 Millionen.

Die geschätzten Einnahmen für Handel, Gastronomie, Hotellerie und Dienstleistungsgewerbe betrugen demnach rund 180 Millionen Euro. Nach Schätzungen der Stadt bleiben pro Übernachtungsgast und Tag im Schnitt rund 200 Euro in der Stadt, pro Tagestourist rund 33 Euro. 2019 kamen zur Zeit des Markts durchschnittlich 150 Reisebusse an – und das pro Tag!

Der Christkindlesmarkt öffnet am 25. November offiziell mit dem Prolog des Christkinds Teresa Windschall um 17.30 Uhr. Neu ist die lange Einkaufsnacht am Eröffnungstag: Die soll den stationären Einzelhandel in der Innenstadt stärken, der dann bis 23 Uhr geöffnet hat. Auch die Kinderweihnacht lädt ein: Auf dem Hans-Sachs-Platz locken das Nostalgie-Karussell, Mitmach-Buden und ein Riesenrad im Miniatur-Format.

Außerdem sorgt Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt für den gewissen Flair. Natürlich nur mit LED-Leuchten, wie im Hinblick auf Nachhaltigkeit betont wird. In den Nebenstraßen werde außerdem darauf verzichtet, um Strom einzusparen.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz vor Ort
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