Kolibakterien: Ist nach dem Triathlon nun die Badebucht in Nürnberg dicht?

Wegen Kolibakterien im Wöhrder See ist beim Triathlon das Schwimmen ausgefallen. Viele fragen sich nun, ob davon auch die Badebucht betroffen ist.

Endlich Badewetter in den Sommerferien: Machen nun Kolibakterien dem Badespaß an der Badebucht im Wöhrder See einen Strich durch die Rechnung? Schließlicht haben die Veranstalter des Triathlons am Wochenende das Schwimmen im Wöhrder See abgesagt – wegen Kolibakterien. Dort sollen die Werte für Kolibakterien um mehr als das Fünffache über dem zulässigen Wert liegen. Dürfen die Nürnberger also überhaupt noch in der Badebucht im Wöhrder See baden?

Wichtig zu verstehen ist, dass der Wöhrder See grundsätzlich ein Stausee ist. Er wird im Osten von der Pegnitz gespeist und diese fließt im Westen auch wieder vom See ab. Der Triathlon sollte direkt im großen Teil des Sees stattfinden. Die Badebucht ist vom restlichen See durch einen undurchlässigen Damm an ihrem Nordende abgetrennt. Von Osten fließt in sie zwar grundsätzlich Seewasser, aber dort ist ein weiter Damm installiert – in diesem Fall ein natürlicher Filterdamm.

Filterdamm zeigt Wirkung

Der zeigt Wirkung. Die Wasserqualität sei deshalb in der Badebucht deutlich besser als im restlichen Wöhrder See. "Wir haben jüngst eine Beprobung durchgeführt, die Belastung mit Kolibakterien ist absolut nicht besorgniserregend", erklärt Klaus Friedrich vom Gesundheitsamt im Gespräch mit t-online.

Entscheidend ist bei den Messungen die sogenannte "koloniebildende Einheit pro 100 Milliliter". Laut dem Bundesministerium für Umwelt gilt die Wasserqualität in Binnengewässern als ausgezeichnet, wenn dieser Wert unter 500 liege. Der letzte Test in der Badebucht habe einen Wert von deutlich unter 500 ergeben. Er habe in einem moderaten dreistelligen Bereich gelegen, so Friedrich.

Baden bedenkenlos möglich

Das Baden in der Bucht am Norikus ist also – im Unterschied zum restlichen Wöhrder See – bedenkenlos möglich. Laut Friedrich vom Gesundheitsamt teste die Stadt die Wasserqualität dort im Rahmen der bayerischen Badegewässerverordnung engmaschig. Sollten Unregelmäßigkeiten oder negative Entwicklungen im Vergleich zu den vorherigen Tests auffallen, werde die Anzahl an Tests sogar noch erhöht. Das alles sei aber gerade nicht der Fall.

Friedrich weist dennoch darauf hin, dass jeder, der in Seen bade, ein kleines Restrisiko in Kauf nehme. Die Tests seien schließlich nur eine Momentaufnahme. Grundsätzlich spricht aber absolut nichts gegen einen Sprung in die Badebucht.