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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das können Eltern tun Nach Tragödie: Was tun, wenn das Kind plötzlich weg ist?

Wenn der Albtraum wahr wird: Wie reagieren Eltern richtig, wenn das eigene Kind plötzlich verschwindet? Die Polizei klärt aus aktuellem Anlass auf.
Es war eine schreckliche Nachricht, die die Polizei am Sonntag vermelden musste: Ein Junge wurde leblos im Main-Donau-Kanal entdeckt, nachdem er von Zuhause verschwunden war.
Nach dieser Tragödie erklärt ein Polizeisprecher t-online, was Eltern im Ernstfall tun können – und warum der Notruf 110 nie zu früh kommt.
Wer sein Kind vermisst, sollte ohne Zögern den Notruf wählen, sagt Marc Siegl, Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, im Gespräch mit t-online. Anders als bei Erwachsenen brauche es keine Mindestdauer, bis ein Vermisstenfall gemeldet werden darf. "Bei Kindern gibt es keinerlei Frist."
Was nach dem Notruf passiert
Auch wenn keine Hinweise auf ein Unglück vorliegen, bei Kindern könne ein Notruf nie schaden, so der Sprecher. In der Einsatzzentrale werde dann bewertet, wie dringend und akut die Lage ist.
Sobald eine Vermisstenmeldung eingeht, prüft die Polizei die Lage: "Wie akut ist der Fall? Wie groß ist der Handlungsbedarf?" Grundsätzlich gelte: Je größer die Gefahr oder je jünger die vermisste Person, desto rascher und intensiver die Reaktion.
So verhalten sich Eltern im Ernstfall am besten
Ob Suchhunde, Drohnen oder Reiterstaffeln zum Einsatz kommen, hänge vom jeweiligen Fall ab. "Das kann man pauschal nicht sagen", so der Polizeisprecher. "Immer dann, wenn es erfolgversprechend ist" – etwa in weitläufigem Gelände wie Wäldern oder Feldern – werde auf solche Mittel zurückgegriffen.
Konkrete Verhaltenstipps neben dem schnellen Notruf will der Sprecher nicht geben: "Man sollte da den Eltern gar nicht so viele Vorschriften machen. Sie wissen wahrscheinlich am besten, was zu tun ist." Es komme auch aufs Bauchgefühl an, deshalb würden pauschale Ratschläge wenig helfen.
- Telefonat mit Polizeisprecher