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Karpfen in Mittelfranken: Otter bedrohen beliebte fränkische Speise | Bayern


Teichwirte in Sorge
Karpfensaison in Gefahr? Fischotter und Kormoran bedrohen Ernte

Von t-online
04.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Eröffnung der bayerischen KarpfensaisonVergrößern des BildesStartschuss für die Karpfensaison: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fängt in Mittelfranken die ersten Fische. (Quelle: Daniel Karmann/dpa/dpa-bilder)
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Die Karpfensaison in Bayern ist eingeläutet. Doch die Teichwirte müssen mit hohen Verlusten durch Fischotter, Kormoran und Reiher rechnen. Ist die Saison in Gefahr?

Karpfenliebhaber in Bayern können sich freuen: Die Karpfensaison ist offiziell eröffnet. Doch die Freude ist getrübt. Die Teichwirte müssen in diesem Jahr mit einer deutlich geringeren Ernte rechnen als üblich. Der Grund dafür sind fischfressende Wildtiere wie Fischotter, Kormoran und Reiher, die den Karpfenbestand dezimieren.

Offiziell eröffnet wurde die bayerische Karpfensaison am Freitag in Bechhofen im Landkreis Ansbach in Mittelfranken. Ministerpräsident Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (beide CSU) fingen symbolisch die ersten Fische. "Endlich wieder gebackener Karpfen! Habe mich schon sehr auf den Start der Karpfen-Saison gefreut. Schmeckt daheim in Mittelfranken einfach am besten", schrieb Söder auf Facebook.

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Eigentlich waren die Wachstumsbedingungen für den Fisch in diesem Jahr ideal. Dank ausreichend Regenwasser und meist warmen Temperaturen seien die Teiche gut gefüllt gewesen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Doch Wildtiere bedrohen die Ernte.

Karpfensaison: Erzfeind Fischotter

Besonders der Fischotter bereitet den Teichwirten Sorgen und Ärger. Das Ministerium erklärte, dass die Staatsregierung deshalb Maßnahmen ergriffen habe, um den Fischotter in einigen Regionen "auch entnehmen" zu können. Das bedeutet, dass die Tiere unter bestimmten Voraussetzungen gefangen oder getötet werden dürfen. Experten rechnen dennoch mit einer deutlich unterdurchschnittlichen Ernte.

Landwirtschaftsministerin Kaniber betonte, wie wichtig die Teichwirtschaft für Bayern sei. Nicht nur für die Erzeugung von hochwertigem Fisch, sondern auch für den Naturschutz. Wenn die Teichwirte ihre Gewässer aufgeben würden, hätte das dramatische Folgen für die Biodiversität und den Lebensraum vieler bedrohter Tierarten, so die Ministerin.

Ein Fisch mit Geschichte und Tradition

Der Karpfen (lateinisch Cyprinus carpio) ist ein Fisch mit Geschichte und Tradition: Er wird seit mehr als 1.200 Jahren in Bayern gezüchtet, in Teichen, die zum Teil älter als 400 Jahre sind. Die Teichwirte pflegen ihr Handwerk wie vor Jahrhunderten.

Um den Fisch haben sich viele Bräuche und Feste entwickelt. Die jährlichen Abfischungen sind ein Höhepunkt im Jahreskalender, bei dem die Teichwirte ihre Ernte präsentieren und mit regionalen Spezialitäten und Fischgerichten verwöhnen. Traditionelle Karpfenessen, zum Beispiel an Weihnachten oder zu Neujahr, sind feste Bestandteile der bayerischen Küche. Karpfenfeste und die Wahl einer Karpfenkönigin gehören im Freistaat dazu.

In keinem anderen Bundesland werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums mehr Karpfen erzeugt als in Bayern. Von den bundesweit rund 42.000 Hektar an Karpfenteichen liegen demnach fast 20.000 Hektar im Freistaat. Mit mehr als einem Drittel aller bayerischen Karpfen werden die meisten in Mittelfranken und der Oberpfalz erzeugt.

Die etwa 5.500 Teichwirte in Bayern produzieren jährlich 6.000 Tonnen des beliebten Fisches. Dies entspricht etwa der Hälfte der gesamten Karpfenproduktion Deutschlands.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Facebook.de: Beitrag von Markus Söder (4. September 2023)
  • lfl.bayern.de: Arbeitsbereich Karpfenteichwirtschaft (4. September 2023)
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