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Nürnberg: Klimademo, Frankenderby und Altstadtfest – Verkehrschaos droht


Vier Stunden Demo von "Fridays for Future"
Welche Auswirkungen der neue Klimastreik heute für den Verkehr in Nürnberg hat


Aktualisiert am 15.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Der neue Klimastreik von "Fridays for Future" hat große Auswirkungen auf den Verkehr in Nürnberg.Vergrößern des Bildes
Klimastreik im März 2023 in Nürnberg (Archivfoto): Am Freitag, 15. September, werden zur nächsten Klimademo 3.500 Menschen in der Stadt erwartet. (Quelle: IMAGO)

Am heutigen Freitag findet der nächste große Klimastreik in Nürnberg statt. Am selben Tag steigt das Frankenderby im Max-Morlock-Stadion und beginnt das Altstadtfest. Kommt es zum Verkehrschaos?

Am Freitag, 15. September 2023, werden junge Menschen wieder an Hunderten Orten in ganz Deutschland zum globalen Klimastreik auf die Straße gehen. Auch in Nürnberg ist eine Demonstration von "Fridays for Future" geplant. Die Gruppe hat 3.500 Teilnehmer dafür angemeldet.

Drei Großveranstaltungen am selben Tag

Am selben Tag findet das Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und Greuther Fürth statt, gleichzeitig beginnt das beliebte Altstadtfest. Es werden also viele Menschen in der Frankenmetropole unterwegs sein. Die städtischen Verkehrsbetriebe rechnen mit Behinderungen wegen der Demonstration und auch die Autofahrer werden betroffen sein, denn die Polizei wird die Straßen entlang der geplanten Route sperren.

Anpfiff für das Frankenderby ist um 18.30 Uhr. Somit werden auch viele Fußballfans aus ganz Franken zeitgleich in die Stadt reisen.

Polizei sperrt Straßen entlang der Fußgruppe

"Wir werden jeweils an den Stellen, wo sich der Demonstrationszug gerade befindet, die Straßen sperren", sagt Robert Sandmann vom Polizeipräsidium Mittelfranken t-online. Je nachdem wie schnell die Fußgruppe unterwegs ist und wie viele Teilnehmer am Ende wirklich dabei sind, müsse an diesen Punkten mit Sperrungen zwischen 10 und 20 Minuten gerechnet werden.

Und diese Strecke werden die Demonstranten laufen: Die Teilnehmer versammeln sich zu Beginn an der Wöhrder Wiese und laufen dort um 14 Uhr los in Richtung Rathenauplatz. Über den Laufer Torturm und die Theresienstraße geht es dann zum Hauptmarkt durch die Altstadt, wo auch das Altstadtfest stattfindet. Über Westtorgraben und Spittlertorgraben bewegt sich die Gruppe danach weiter zum Plärrer. Über die Fürther Straße soll gegen 18 Uhr das Ziel in der Veit-Stoß-Straße in Nähe der U-Bahnstation Gostenhof erreicht werden.

Ausweichrouten nutzen

"Da darf man nicht fußkrank sein, das ist eine ganz schön lange Strecke", meint Robert Sandmann von der Polizei. Autofahrer, die sich in Nürnberg auskennen, sollten Ausweichrouten nehmen. "Die gibt es eigentlich fast überall entlang der Strecke." Ansonsten müsse man in den sauren Apfel beißen und warten.

Derby, Altstadtfest und Klimademo – Robert Pollack, der Leiter des Nürnberger Ordnungsamtes, glaubt nicht, dass es am Freitag zu einem Verkehrskollaps kommen wird. Räumlich liege das Stadion des 1. FCN weit von der Strecke der Demonstranten entfernt. Deshalb sei eine Verlegung der Strecke für die Fußgruppe seitens des Ordnungsamtes noch nicht einmal zur Debatte gestanden, betont Pollack.

Verbot der Demo gar nicht möglich

Gar ein Verbot auszusprechen, hätte das Recht auf Versammlungsfreiheit überhaupt nicht hergegeben. Auch für Busse und Straßenbahnen sieht der Amtsleiter keine Probleme: "Das verkraftet unser großstädtischer Nahverkehr schon", ist sich Pollack sicher.

Das städtische Verkehrsunternehmen VAG warnte allerdings vor Beeinträchtigungen am Freitag. Die Demonstration kreuzt demnach mehrere Straßenbahn- und Buslinien in der Innenstadt. Besonders betroffen ist die Buslinie 36 (Plärrer – Doku-Zentrum), die zwischen Rathenauplatz und Oberer Turnstraße komplett entlang des Demonstrationszuges verläuft. Sie wird laut VAG in beiden Richtungen umgeleitet und kann mehrere Haltestellen nicht bedienen.

Straßenbahnen von Klimademo betroffen

Auch die Straßenbahnlinie 8 (Doku-Zentrum – Erlenstegen), die Buslinien 37 (Heilig-Geist-Spital – Fürth Hauptbahnhof) und 46/47 (Heilig-Geist-Spital – Martha-Maria-Krankenhaus bzw. Forchheimer Straße) sind betroffen.

Im Westtor- und Spittlergraben verläuft die Demonstration parallel zu den Straßenbahnlinien 4 (Gibitzenhof – Am Wegfeld) und 6 (Doku-Zentrum – Westfriedhof) sowie der Buslinie 84 (Plärrer – Dr. Erler Kliniken). In der Fürther Straße ist die Buslinie 34 (Plärrer – Friedrich-Ebert-Platz) betroffen.

Auf all diesen Linien sei zwischen 14 und 18 Uhr ebenfalls mit Behinderungen und kurzfristigen Umleitungen oder Fahrtverkürzungen zu rechnen, heißt es seitens der VAG. Sie empfiehlt den Fahrgästen, sich vorab über mögliche Änderungen zu informieren.

"Es führt kein Weg an Demo vorbei"

Nach Meinung von "Fridays for Future" führt kein Weg an der Demo vorbei: Die Klimakrise sei längst keine ferne Bedrohung mehr, sondern "eine akute Gefahr für die Zukunft der Menschheit". Die Gruppe fordert von der Politik konkrete Maßnahmen, um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen und die Pariser Klimaziele einzuhalten.

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Lena (17) und Max (19) sind zwei von ihnen. Sie sind bei "Fridays for Future" in Mittelfranken aktiv und wollen bei der Demonstration in Nürnberg mitlaufen. "Wir streiken, weil wir keine andere Wahl haben", sagt Lena. Die Klimakrise eskaliere spürbar. "Wir erleben Dürren, Hitzewellen, Waldbrände, Starkregen. Viele Menschen leiden schon jetzt unter den Folgen. Und trotzdem tut die Politik so gut wie nichts, um das Ruder herumzureißen."

Max ergänzt: "Wir streiken auch für unsere Zukunft. Wir wollen in einer Welt leben, die lebenswert ist. Eine Welt, in der es noch Artenvielfalt gibt, in der es gerecht zugeht, in der es Frieden gibt. Aber das alles ist gefährdet durch die Klimakrise. Deshalb müssen wir jetzt handeln."

Verschärfung des Klimaschutzes gefordert

"Fridays for Future" hat klare Forderungen an die Politik: "Wir wollen eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, höhere Investitionen in den ÖPNV und ein Ende fossiler Subventionen." Das sind nach Meinung der Gruppe die notwendigen Schritte, um “die Erderwärmung zu stoppen und eine sozial-ökologische Transformation zu ermöglichen."

Sicher ist: Die Demonstration am Freitag wird nicht nur ein Zeichen für mehr Klimaschutz setzen, sondern auch den Verkehr in Nürnberg stark beeinträchtigen.

"Wir stellen uns als Polizei auf die angemeldeten 3.500 Teilnehmer ein und werden entsprechend präsent sein", so Robert Sandmann. Ob tatsächlich so viele Menschen zum Klimastreik kommen werden, hänge sicher auch vom Wetter ab, meint er.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Robert Sandmann vom Polizeipräsidium Mittelfranken am 13.9.2023
  • Gespräch mit Robert Pollack vom Ordnungsamt der Stadt Nürnberg am 13.9.2023
  • Pressemitteilung der VAG
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