Nürnberg: Mann soll Nägel auf Feldern verstreut haben – Prozess beginnt

Über Monate soll ein Landwirt Metallteile auf Maisfeldern ausgelegt haben. Vor Gericht geht es nun auch um die Frage: Hätten Menschen tödlich verletzt werden können?

Weil er zahlreiche Metallteile auf Maisfeldern in Mittelfranken deponiert haben soll, steht ein 69 Jahre alter Landwirt ab Donnerstag vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Zusammen mit seinem 64 Jahre alten Bruder soll der Angeklagte zwischen März und September 2019 auf Maisfeldern im Raum Neustadt an der Aisch Hölzer, Nägel sowie weitere Metallteile deponiert haben, sodass Maishäcksler bei der Ernte teilweise stark beschädigt wurden, wie das Gericht mitteilte.

Das sogenannte Maishäckslerverfahren beschäftigt die Justiz seit Monaten, es wurde ab Ende Februar bereits vor dem Amtsgericht Neustadt an der Aisch verhandelt. Bei der Verhandlung wegen Sachbeschädigung kam das Gericht zur Überzeugung, dass durch von Maishäckslern aufgewirbelte Metallteile eine potenziell große Gefahr ausgegangen sei und somit auch eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags in Frage komme. Die Staatsanwaltschaft beantragte deshalb, das Verfahren ans Landgericht zu verweisen.

Der Bruder des Angeklagten wurde im Mai vor dem Amtsgericht unter anderem wegen Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten verurteilt. Gegen die Entscheidung wurde Berufung eingelegt. Für den Prozess am Landgericht sind acht Verhandlungstage bis zum 19. Dezember geplant.