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Nürnberg: Teurer Preis für Selfie-Points auf dem Weg zum Christkindlesmarkt


Für Zehntausende Euro
Selfie-Points und Weihnachtsbeleuchtung vor leerstehendem Kaufhof

Von Daniel Salg

Aktualisiert am 21.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Einer der Selfie-Points: Hier können sich nun Touristen auf dem Weg zum Christkindlesmarkt fotografierten – was sie gekostet haben, ist nicht bekannt.Vergrößern des Bildes
Einer der Selfie-Points vor dem ehemaligen Kaufhof: Hier können nun Touristen auf dem Weg zum Christkindlesmarkt Fotos machen. (Quelle: ToMa)

Täglich laufen am leerstehenden Kaufhof Tausende Christkindlesmarkt-Besucher vorbei. Weihnachtsbeleuchtung soll nun die Gegend verschönern – billig ist die nicht gewesen.

Seit Juni steht die ehemalige Kaufhof-Filiale in Nürnberg leer – mitten in der Innenstadt. Jeder, der vom Hauptbahnhof in Richtung Christkindlesmarkt unterwegs ist, läuft gerade an dem schmucklosen Gebäude vorbei. Nun hat sich die Stadt dem Problem angenommen und in Selfie-Points sowie neue Weihnachtsbeleuchtung investiert. Diese Maßnahmen sollen die Gegend um das leerstehende Kaufhaus verschönern, wie die Stadt mitteilte.

"Stimmungsvolle Beleuchtungselemente sollen ab sofort die Attraktivität im direkten Umfeld der geschlossenen, leerstehenden Kaufhof-Immobilie in der Nürnberger Innenstadt erhöhen", heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Drei Laubbäume in der Pfannenschmiedsgasse wurden mit Lichterketten ausgestattet, zudem sogenannte Selfie-Points aufgestellt. Dabei handelt es sich um zwei etwa zwei Meter große Kugeln sowie zwei ähnlich hohe, beleuchtete Geschenkpäckchen.

Nicht der Kaufhof soll verschönert werden, sondern das Umfeld

„Eine moderne und stimmungsvolle Beleuchtung in der Altstadt ist für die Attraktivität Nürnbergs von großer Bedeutung", erklärt Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier die Maßnahme. Deswegen seien die neuen Leuchtelemente an wichtigen und stark genutzten Wegverbindungen innerhalb der Fußgängerzonen angebracht worden.

Auf t-online Anfrage teilt das Wirtschaftsreferat mit, dass sie nicht etwa angeschafft wurden, um das leerstehende Gebäude zu verschönern. Viel mehr gehe es darum, das Umfeld der Immobilie attraktiver zu gestalten. "Die neuen Beleuchtungselemente dienen auch dazu, den öffentlichen Raum und die noch aktiven Ladengeschäfte in den Fokus zu setzen und damit deutlich zu stärken", so die Wirtschaftsreferentin.

Stadt schweigt zu den Kosten

Wie viel die Beleuchtung und die Selfie-Spots gekostet haben, teilte die Stadt allerdings nicht mit. Bekannt war zunächst nur, dass 90 Prozent der Kosten vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr getragen wurden. Lediglich 10 Prozent habe die Stadt übernommen. Das Wirtschaftsreferat wollte auch auf Nachfrage keine Angaben zu den Kosten machen – "aus vergaberechtlichen Gründen".

Inzwischen teilte aber ein Ministeriumssprecher t-online mit, dass sich die Fördersumme auf 40.000 Euro belaufen habe. Das Geld stamme aus dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“, so der Sprecher weiter. Die Gesamtkosten für die Selfie-Points und die Weihnachtsbeleuchtung belaufen sich somit auf mehr als 44.000 Euro.

Die Galeria-Kaufhof-Filiale in der Königsstraße ist seit dem 17. Juni bereits geschlossen. Noch immer ist unklar, wie es mit dem Kaufhaus mit rund 15.000 Quadratmetern Verkaufsfläche weitergeht. Im Oktober wurde bekannt, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Ein Abriss sei somit nicht möglich, wie "nn.de" berichtete. Aktuell gibt es in Nürnberg nur noch eine Galerie-Kaufhof-Filiale – gegenüber der Lorenzkirche.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei dem Wirtschaftsreferat der Stadt Nürnberg
  • Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 20. Dezember 2023
  • br.de: "Leere Regale, Tränen, Wut: Kaufhof in Nürnberg ist dicht" vom 17. Juni 2023
  • nn.de: "Leerstehender Nürnberger Kaufhof: Nun hat der Denkmalschutz ein Machtwort gesprochen" vom 16. Oktober 2023
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