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Rock im Park in Nürnberg: Die Ärzte teilen gegen Markus Söder aus


Rock im Park
Ärzte begeben sich auf "dünnes Eis" und teilen dann richtig aus


10.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Farin Urlaub von den Ärzten (Archivbild): Bei Rock im Park hielt er das Publikum mit viel Humor bei Laune. (Quelle: imago stock&people/imago)

Die Ärzte sind in diesem Jahr der letzte große Act im Park gewesen. Farin Urlaub hat kein Blatt vor den Mund genommen. Auch Söder hat eine Ansage bekommen.

Drei Tage lang Festivalwahnsinn liegen hinter Nürnberg. Rock im Park ist am Sonntagabend mit den Ärzten zu Ende gegangen. Sie sind der letzte Act – zumindest auf der großen Bühne – gewesen. Frontmann Farin Urlaub hat vor allem wegen einer Sache richtig ausgeteilt – fast den ganzen Abend lang.

Die erste Ansage des Abends ist allerdings nicht von dem Sänger – sondern vom Band gekommen. "Ist uns scheißegal, ob es euch gefällt, ihr habt zu klatschen" schallt es aus den Lautsprechern, als die Jungs die Bühne betreten. Das Publikum folgt bereitwillig und singt zum ersten Song – "Deine Schuld" – gleich mit. Selbst in den letzten Reihen vor der sogenannten Utopia Stage wird noch textsicher gegrölt.

Rock im Park 2024.
Rock im Park 2024. (Quelle: Daniel Dostal / RiP)

Rock im Park

Rock im Park ist das Zwillingsfestival von Rock am Ring. Beide Veranstaltungen finden parallel statt. Die Heimat von Rock im Park ist seit Jahren das Zeppelinfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Rund 70 Bands traten zwischen Freitag und Sonntag hier auf. Zu den Headlinern gehörten neben den Ärzten Greenday und Måneskin.

Nach dem zweiten Lied richtet Farin Urlaub das erste Mal das Wort an die Menge. "Wir sind gut drauf und ihr?", so seine Frage. Was das bedeutet – bekamen seine Fans in den nächsten anderthalb Stunden auch zu spüren. Für den ersten großen Lacher ist aber Bassist Rodrigo González verantwortlich. Sein Opa habe immer gesagt, "wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, dann kommt der FCN in die erste Liga."

Ein paar Minuten später ist es dann Farin Urlaub, der Humor beweist. Als er das Lied "Blumen" ankündigt, in dem die Ärzte ironisch übermäßigen Fleischkonsum besingen, sagt er: "Ich weiß, in Nürnberg ist das dünnes Eis – die Rostbratwürstchen, wer liebt sie nicht. Aber bitte esst sie doch nur noch einmal die Woche und nicht fünfmal".

Hauptgegener des Abends: Riesenrad

Wenig später läuft dann Farin Urlaub so richtig zur Hochform auf – wegen des Riesenrads. Das steht in Sichtweite der Bühne und blinkt munter. "Macht doch endlich dieses scheiß Riesenrad aus", schimpft er. Doch den Gefallen tut ihm der Veranstalter nicht, das Rad mausert sich schnell zum Hassobjekt der Ärzte.

Sprüche wie "ich werde das scheiß Riesenrad in alle Einzelteile zerbrechen" oder "ihr diskriminiert Zwerge, was ist mit einem Zwergenrad?" klopft die Bands immer wieder. Das Publikum scheint sich dabei von Mal zu Mal mehr zu amüsieren.

Auch, dass die Berliner Band ab und zu einmal mit ernsten Themen kommt, verpasst der Stimmung keinen Dämpfer. So würdigen sie die AfD etwa mit einer "Mittelfinger-La-Ola-Welle" oder kritisierten die geringe Wahlbeteiligung der Erstwähler bei der Europawahl.

Dann kriegt auch noch Söder eine mit

Kurz vor Schluss spielt das Riesenrad Farin Urlaub dann tatsächlich noch einmal einen "besonderen Streich", es leuchtet in Blau. Die Reaktion von der Bühne lässt nicht lange auf sich warten. "Jetzt strahlt dieses Ding auch noch in der AfD-Farbe. Ich kotze im Strahl."

Musikalisch verabschieden sich die Ärzte nach einer langen Zugabe mit "Junge" und "Westerland". Zum Abschied drückt Mitsänger, Gitarrist und Schlagzeuger Bela B Farin Urlaub noch ein Geschenk in die Hand. Ein Ball mit dem Logo der Jungen Union drauf. Zuvor hat den wohl jemand aus dem Publikum auf die Bühne geworfen.

Farin Urlaub entgegnet ihm: "Weißt du, was ich mit so einem Scheiß mache?" Noch vor den Augen der Menge versucht der Musiker den Ball zu zerstören – mit mäßigem Erfolg. "Söder, das ist stabiler als dein Hochwasserschutz", schimpft Urlaub darauf. Wenige Minuten nach 23 Uhr heißt es dann "Tschö mit Ä".

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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