In Natur "stark gefährdet" Nürnberger Tiergarten freut sich über seltenen Nachwuchs
Im Tiergarten gibt es ein Highlight: Die Geburt eines seltenen Chaco-Pekari-Ferkels. Diese bedrohten Tiere sind wichtig für Südamerikas Ökosysteme.
Grund zur Freude im Tiergarten Nürnberg: In dem Zoo ist am 14. Mai ein weibliches Ferkel der bedrohten Chaco-Pekaris zur Welt gekommen. Dabei handelt es sich um bedrohte Nabelschweine aus Südamerika, wie der Tiergarten am Mittwoch mitteilte.
Schon kurz nach der Geburt lief das Jungtier durch das Gehege – gemeinsam mit seiner Mutter und den drei anderen Tieren der kleinen Gruppe. Besucher haben bereits jetzt gute Chancen, das Ferkel zu sehen: Das Gehege befindet sich zwischen der Nashornanlage und dem Bereich für Trampeltiere und Kulane.
Eber schützt das Ferkel
"Das Ferkel ist sehr fit und erkundet eifrig die Umgebung", sagte Tierpflegerin Beatrice Wieners. "Neben der Mutter kümmern sich auch die anderen beiden erwachsenen Tiere fürsorglich um den Nachwuchs." Chaco-Pekaris gelten als sehr soziale Tiere. Auch Tanten und ältere Geschwister übernehmen Aufgaben in der Jungenaufzucht. Der Eber schützt das Ferkel – laut Wieners eine Aufgabe, die er sehr ernst nehme.
Die Tierart stammt aus Trockenwäldern und Dornstrauchsavannen in Argentinien, Bolivien und Paraguay. Chaco-Pekaris ähneln äußerlich Schweinen, gehören aber zur Familie der Nabelschweine. Ihre oberen Eckzähne ragen nach unten, ähnlich wie bei Raubtieren, und dienen der Verteidigung.
Chaco-Pekaris wichtig fürs Ökosystem
In ihrem natürlichen Lebensraum sind die Tiere bedroht. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt sie als "stark gefährdet", wie der Tiergarten mitteilt. Hauptgrund sei der Verlust ihres Lebensraums, so der Tiergarten. Studien zufolge könnten bis 2051 alle wild lebenden Chaco-Pekaris außerhalb von Schutzgebieten verschwunden sein.
Dabei spielen Chaco-Pekaris in der Natur eine entscheidende Rolle: Sie verteilen Pflanzensamen über ihren Kot und schaffen durch ihre Wanderungen Wege, die auch kleinere Tiere nutzen. Die Allesfresser sind damit wichtige "Ökosystem-Ingenieure".
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