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Nürnberg: Empörung über Pfarrer – "Ein Christ kann ertrinken lassen"


"Keine Pflicht für Christen"
Nürnberger Pfarrer sorgt mit Aussagen zur Seenotrettung für Kritik

Von dpa
Aktualisiert am 20.10.2020Lesedauer: 1 Min.
Blick über Nürnberg (Symbolbild): Ein Kirchenblatt sorgt derzeit für Empörung in einer Gemeinde.Vergrößern des BildesBlick über Nürnberg (Symbolbild): Ein Kirchenblatt sorgt derzeit für Empörung in einer Gemeinde. (Quelle: agefotostock/imago-images-bilder)
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Ein Pfarrer aus Nürnberg hat sich in einem Kirchenblatt an seine Gemeinde gewandt und die Seenotrettung kommentiert – und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.

Ein Beitrag eines Nürnberger Pfarrers zur Seenotrettung in einem Kirchenblatt sorgt für Empörung. Christen könnten Migranten ertrinken lassen, schreibt Pfarrer Matthias Dreher von der evangelischen Melanchthonkirche Nürnberg darin. Dafür erntet er heftigen Widerspruch auch von Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Die Kirchenleitung wolle Dreher nun zu einem Gespräch treffen, sagte ein Sprecher der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern am Dienstag. Zuvor hatten die "Nürnberger Nachrichten" über den Beitrag Drehers im Korrespondenzblatt des Pfarrer- und Pfarrinnenvereins berichtet.

Darin argumentiert Dreher, dass die Flüchtlinge bewusst ihr Leben riskierten, um sich den Wunsch nach einem besseren Leben zu erfüllen. Das verpflichte Christen aber nicht "ethisch zu entsprechender Erfüllungshilfe". Und weiter: "Im Zuge der Zwei-Reiche-Lehre, die operative Struktur-Politik dem Staat überlässt, kann ein Christenmensch, soweit er nicht wie der Samariter einen Sterbenden vor sich sieht, Verantwortung vernachlässigende Migranten ertrinken lassen."

Landesbischof Bedford-Strohm widerspricht dem vehement. "Sein Argument fußt auf der Behauptung, die Seenotretter seien der Grund dafür, dass Menschen die Überfahrt über das Mittelmeer riskierten. Diese Behauptung ist widerlegt", betonte er. Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, sei unverantwortlich. Auch der Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein wies Drehers Ansicht in einer Stellungnahme auf der Homepage des Dekanats vehement zurück.

Dreher wollte sich über seinen Beitrag hinaus am Dienstag auf Anfrage nicht weiter zu dem Thema äußern. Er habe nicht damit gerechnet, dass er eine solche Welle ausgelöst habe, sagte er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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