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Turnskandal in Stuttgart: Mannheimer Turnerinnen kritisieren Vorgehen


Turn‑Skandal
Mannheimer Turnerinnen fordern Rückkehr ihrer Trainerinnen

Von dpa, t-online
30.07.2025 - 11:07 UhrLesedauer: 2 Min.
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Janoah Müller gewann kürzlich EM-Silber (Archivbild): Sie fordert die Rückkehr ihrer Trainerin. (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)
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Zwei EM-Medaillengewinnerinnen der TG Mannheim weisen die Missbrauchsvorwürfe zurück. Sie vermissen ihre freigestellten Trainerinnen – und schildern eine eigene Sicht auf die Ereignisse.

Zwei Turnerinnen der TG Mannheim haben sich erstmals öffentlich gegen die Freistellung ihrer Trainerinnen ausgesprochen. Die EM-Silbermedaillengewinnerinnen Silja Stöhr und Janoah Müller fordern die Rückkehr von Claudia Schunk und Alina Korrmann, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch berichtete.

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"Wir haben sie ganz anders erlebt, als sie öffentlich dargestellt werden. Wir vermissen sie", sagte Janoah Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Ich habe keine problematischen Situationen oder psychischen Missbrauch erfahren." Auch die Eltern der Kaderathletinnen unterstützen in einem gemeinsamen Schreiben die Trainerinnen.

Darin kritisieren sie die schleppende Aufarbeitung der Vorwürfe. In ihrem Schreiben heißt es: "Die Freistellung können wir weder nachvollziehen noch als gerechtfertigt ansehen. Uns sind keine Gründe bekannt, die eine derart drastische Maßnahme erklären." Da die freigestellten Trainerinnen weiterhin angestellt sind und eine Rückkehr möglich ist, wurde bislang kein gleichwertiger Ersatz engagiert.

Der Fall steht im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen den Bundesstützpunkt Stuttgart. Dort hatten ehemalige Turnerinnen unter Führung von Tabea Alt und Michelle Timm von "systematischem körperlichen und mentalen Missbrauch" am Kunst-Turn-Forum berichtet. In der Folge geriet auch der Stützpunkt Mannheim in den Fokus.

Eltern kritisieren: "Diese Seite wurde gar nicht befragt"

"Wir hängen in der Luft. Dabei sind wir die Athletinnen, die am engsten mit diesen Trainerinnen zusammengearbeitet haben. Wir könnten das doch am besten beurteilen", sagte Stöhr zu den Ermittlungen in Mannheim. Die Eltern kritisieren: "Mit Turnerinnen der aktuellen Mannheimer Trainingsgruppe wurde nie gesprochen. Diese Seite wurde gar nicht befragt."

Die Olympia-Teilnehmerin Helen Kevric vom MTV Stuttgart teilt die Position der Mannheimer Athletinnen. Sie hatte bereits erklärt, dass sie "kein Missbrauchsopfer" sei. "Ich hätte sie gerne behalten", sagte Kevric über ihre Trainer. Der Anwalt der Mannheimer Trainerinnen, Manfred Zipper, betont: "Es ist falsch, die beiden Fälle Stuttgart und Mannheim zu vermischen."

Turnerinnen wollen Trainerinnen zurück

Müller und Stöhr trainieren inzwischen mehrmals wöchentlich in Stuttgart, um sich auf die deutschen Meisterschaften in Dresden vorzubereiten, die am Donnerstag beginnen. Ein dauerhafter Wechsel kommt für sie jedoch nicht in Frage. "Wir leben hier, gehen hier zur Schule und wollen unsere Trainerinnen zurück", betonen beide.

Stöhr widerspricht den Vorwürfen, wonach Sportlerinnen in Mannheim trotz Verletzungen zum Training gezwungen wurden. "Ich wurde 2023 während meiner Rückenverletzung sehr gut betreut. Meine Trainerin ist mit mir zum Arzt gegangen und hätte mich niemals turnen lassen. Sie hat mir dank ihres Netzwerks und ihrer Kontakte Ärzte vermittelt, die mir helfen konnten", sagte die 17-Jährige.

In Bezug auf Stuttgart laufen laut Staatsanwaltschaft Verfahren wegen des Verdachts der Nötigung in mehreren Fällen, des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen, des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen und wegen des Verdachts der versuchten vorsätzlichen Körperverletzung in einem Fall.

Der DTB hat zur Aufarbeitung an beiden Standorten eine Kanzlei eingesetzt. Die Ermittlungen dauern allerdings an, wie die Staatsanwaltschaft der dpa nun bestätigte.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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