Wirtschaftskrise in Stuttgart Porsche streicht 1.900 Stellen in der Region

Der Stuttgarter Autobauer kämpft mit massiven Gewinneinbußen und plant drastische Sparmaßnahmen. Bis 2029 fallen allein in der Region Stuttgart zahlreiche Arbeitsplätze weg.
Der Gewinn des Sport- und Geländewagenbauers Porsche ist im ersten Halbjahr drastisch eingebrochen. Das Konzernergebnis von Januar bis Juni lag bei 718 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dies entspricht einem Minus von 71 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, als der Überschuss noch knapp 2,2 Milliarden Euro betrug.
Die Lage verschärft sich zunehmend. Im ersten Quartal erzielte Porsche noch einen Nachsteuergewinn von 518 Millionen Euro, während im zweiten Quartal nur 200 Millionen Euro hinzukamen. Besonders im Kerngeschäft mit Automobilen verzeichnete der Konzern einen operativen Gewinneinbruch von 91 Prozent.
Deutlicher Umsatzrückgang bei Porsche
Porsche-Chef Oliver Blume sieht langfristige Herausforderungen: "Wir haben es weltweit weiterhin mit erheblichen Herausforderungen zu tun. Es ist kein Unwetter, das vorüberzieht." Die Welt verändere sich massiv – anders als noch vor einigen Jahren erwartet. Erst ab 2026 rechnet Blume wieder mit einem "positiven wirtschaftlichen Momentum".
Der Umsatz sank in den ersten sechs Monaten um fast sieben Prozent auf 18,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis fiel um zwei Drittel auf gut eine Milliarde Euro. Als Hauptgründe gelten Sonderkosten für den Konzernumbau, Absatzprobleme in China und höhere US-Einfuhrzölle.
Konsequenzen für Mitarbeiter in Stuttgart
Die Konsequenzen für die Region Stuttgart sind erheblich: Bis 2029 plant Porsche den Abbau von rund 1.900 Stellen. Ein weiteres Sparprogramm ist bereits in Vorbereitung. Blume, der auch Vorstandsvorsitzender des Mutterkonzerns Volkswagen ist, hatte die Belegschaft vergangene Woche in einem Brief auf weitere Einschnitte vorbereitet.
Für 2025 senkt Porsche seine Renditeerwartung auf 5 bis 7 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen 6,5 bis 8,5 Prozent in Aussicht gestellt, wobei damals nur die Zollauswirkungen für April und Mai berücksichtigt waren. Nach dem Zollkompromiss zwischen der EU und den USA rechnet Porsche nun mit dauerhaft erhöhten Einfuhrzöllen. Der Autobauer will diese Belastungen unter anderem mit Preiserhöhungen ausgleichen. Beim Umsatz geht die VW-Tochter weiterhin von 37 bis 38 Milliarden Euro aus.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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