200.000 Euro Beute Bande lockte Stuttgarter in Dating-Falle

Eine sechsköpfige Bande nutzte Dating-Plattformen und Verkaufsportale für Diebstähle. Auch in Stuttgart schlugen die Täter zu – und die Polizei vermutet weitere Opfer in der Stadt.
Zu den Verdächtigen zählen fünf Männer zwischen 19 und 29 Jahren sowie eine 33-jährige Frau. Ihnen wird vorgeworfen, im Frühjahr gezielt wohlhabende Männer über Dating-Plattformen kontaktiert zu haben. Bei den Treffen, bei denen eine 33-jährige als Lockvogel diente, stahlen die Täter hochwertige Armbanduhren und Haustürschlüssel ihrer Opfer.
Die sechs Verdächtigen wurden vergangene Woche festgenommen und befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Tübingen und die Polizei Reutlingen mitteilten. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mindestens 200.000 Euro.
Hochwertige Uhren im Fokus
Mit den erbeuteten Schlüsseln drangen die Täter in die Wohnungen ein und stahlen weitere Wertgegenstände und Kreditkarten. Mit den Karten hoben sie später Geld ab. Laut Ermittlungen ereigneten sich solche Vorfälle in Stuttgart sowie in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen, Esslingen und Heilbronn. Auch in Frankfurt am Main und Worms kam es zu ähnlichen Fällen.
Die Bande nutzte zudem Online-Verkaufsplattformen, um Kontakt zu Menschen aufzunehmen, die hochwertige Uhren verkaufen wollten. Bei diesen Treffen entrissen sie den Verkäufern die Uhren gewaltsam. Solche Vorfälle gab es in Metzingen, Böblingen und Bietigheim-Bissingen.
Am vergangenen Freitag wurden drei Verdächtige bei einem solchen Treffen auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Die drei weiteren Verdächtigen wurden kurz darauf ebenfalls gefasst.
Gibt es weitere Opfer?
Bei anschließenden Wohnungsdurchsuchungen in Stuttgart, Sindelfingen, Reutlingen und Oberreichenbach stellten die Ermittler umfangreiche Beweismittel sicher. Darunter befanden sich hochwertiger Schmuck, Rolex-Uhren, Bargeld in sechsstelliger Höhe und mehrere teure Autos.
Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten, dass es noch mehr Opfer gibt, die bisher keine Anzeige erstattet haben. Weitere Geschädigte sollen sich bei der Kriminalpolizei melden. Die Ermittlungen dauern an.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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