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Schalker Machtkampf eskaliert: Rangnick-Debatte wird zur Zerreißprobe


Machtkampf eskaliert
Rangnick-Debatte wird für Schalke zur Zerreißprobe

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 15.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Ralf Rangnick: Der Ex-Trainer könnte verschiedenen Medien zufolge als Sportchef auf Schalke zurückkehren.Vergrößern des BildesRalf Rangnick: Der Ex-Trainer könnte verschiedenen Medien zufolge als Sportchef auf Schalke zurückkehren. (Quelle: Sven Simon)
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Schalke 04 hat bestätigt, dass es Kontakt zwischen dem Klub und Ex-Trainer Rangnick gibt. Dem 62-Jährigen soll bereits ein Angebot unterbreitet worden sein – entgegen der Absprachen im Aufsichtsrat.

An der Frage Ralf Rangnick hat sich beim Pulverfass Schalke 04 der offene Machtkampf entzündet. Aufsichtsratschef Jens Buchta wirft einer geheimen Gruppe von Strippenziehern, die ihren Wunschkandidaten am Gremium vorbei als Vorstand und Trainer installieren wollten, vereinsschädigendes Verhalten vor.

"Vereinsschädigend – anders kann ich das nicht nennen"

"Man muss sich das einfach mal vorstellen: Da hat eine nicht-legitimierte Gruppe mit Rangnick gesprochen und ihm im Namen des Vereins ein Angebot gemacht", sagte der empörte Rechtsanwalt am Montag der SZ. "Das ist ein klarer Verstoß gegen ordnungs- und satzungsgemäße Abläufe und gegen die Absprachen, die wir im Aufsichtsrat haben."

Parallele Berichte in Bild-Zeitung und WAZ über eine "Voreinigung" mit dem Wunschkandidaten seien "gezielt initiiert" gewesen, sagte Buchta. Die Gruppe, die über den Aufsichtsratsmann Stefan Gesenhues kommuniziert, habe zudem Sponsoren aufgefordert, für den Fall einer Ablehnung Rangnicks ihr Engagement zu überdenken. "Deswegen meine Beurteilung: vereinsschädigend. Tut mir leid, anders kann ich das nicht nennen", sagte Buchta.

Sein Interview forderte ein weiteres Kuriosum zutage. Der Aufsichtsrat, der sich eigentlich gar nicht hatte äußern wollen, habe Rangnick zunächst nicht angesprochen: "Weil wir meinten, wir könnten ihm nicht die Rahmenbedingungen bieten, wie er sie in Leipzig und Hoffenheim hatte", berichtete Buchta.

Posse "keine gute Geschichte"

Nun fänden aber doch Gespräche mit Rangnick auf offiziellem Wege statt: "An ihm gehen wir selbstverständlich nicht vorbei." So schlecht kann zumindest die Idee der Gruppe also nicht gewesen sein. "Es gab eine gewisse Aufregung, auch Widerstand und Empörung - aber ausschließlich wegen der Vorgehensweise", betonte Buchta.

Insgesamt sei die Posse beim abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga "keine gute Geschichte". Es gehe um Wahlkampf, vermutet Buchta: "Drei Mitglieder dieser Gruppe sind interessiert daran, bei der nächsten Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat gewählt zu werden."

Dem Kopfmenschen Rangnick geht beim Thema Schalke anscheinend trotz des ganzen Chaos das Herz auf. Unvergessen ist seine Ehrenrunde vor 15 Jahren, als er sich noch vor dem Sieg gegen Mainz 05 von den Fans feiern ließ und damit seine Entlassung durch Rudi Assauer provozierte. "Ich konnte nicht anders", sagte Rangnickhinterher, er habe den Rufen von den Rängen nicht widerstehen können.

Rangnick würde auch "gerne Bundestrainer sein"

Jetzt rufen die Fans wieder nach ihm. Mehr als 45.000 Unterschriften bei einer Online-Petition sprechen eine klare Sprache, die auch der überrumpelte Aufsichtsrat nicht überhören kann. Am Montag bestätigten der Klub und Rangnicks Berater Marc Kosicke dem SID, bereits in Kontakt zu stehen.

Das Thema Schalke sei zwar "noch ganz weit weg", sagte Kosicke bei Sport1, aber unter gewissen Umständen denkbar. Durch die Petition fühle sich Rangnick gerührt: "Wenn er jetzt so etwas aus der Ferne sieht, dann denkt er schon 'Wow!' Wenn man so eine Art von Zuneigung bekommt, lässt einen das nicht kalt." Allerdings würde Rangnick auch "gerne Bundestrainer sein".

Rangnick ist die Idee einer Gruppe von etwa 20 einflussreichen Personen aus dem Sport, der Politik und Wirtschaft, die sich bislang noch nicht zu erkennen gibt. Ex-Boss Clemens Tönnies ist nicht dabei. Anscheinend strebt die Gruppe auch die schnellstmögliche Ausgliederung der Profiabteilung an: Anders dürfte Rangnick auch kaum zu bekommen sein.

Was nun? "Jetzt alle an einen Tisch" - das fordert Gesenhues. "Der Gruppe, die auf mich zukam, gehören seriöse Schalker an, die den Verein unterstützen wollen", beteuerte er in der WAZ: "Ich hoffe, dass keine Gräben entstanden sind, die man nicht zuschütten könnte." Buchta sieht das womöglich ganz anders.

Sollte der Aufsichtsrat Rangnick ablehnen, müsste er dafür sehr gute Argumente vorbringen. Die Stimmung an der Basis ist klar pro Rangnick - so wie vor 15 Jahren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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