"Respektlos gegenüber dem Arbeitgeber" Trainer attackiert eigenen Spieler nach Wechsel

Zur kommenden Saison wechselt Maximilian Krauß den Verein. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe verärgert seinen Trainer – der seinen Profi nun scharf angeht.
Kurz vor dem hochbrisanten Duell um den Relegationsplatz zwischen Energie Cottbus und Hansa Rostock sorgt eine Personalie für Unruhe bei den Lausitzern. Maximilian Krauß wird nicht mehr für Cottbus auflaufen – was unmittelbar mit seinem bevorstehenden Abgang zu tun hat.
Trainer Claus-Dieter Wollitz strich den Offensivspieler wenige Tage vor dem Spiel bis zum Saisonende aus dem Kader. Hintergrund ist ein Wechsel – ausgerechnet zum kommenden Gegner. Krauß hat am Montag einen Vertrag bei Hansa Rostock unterschrieben.
Wollitz äußerte sich deutlich zur Entscheidung seines Spielers. Der Zeitpunkt sei für ihn "respektlos gegenüber dem Arbeitgeber Energie Cottbus. Ich finde das respektlos gegenüber den Mitspielern". In einem persönlichen Gespräch habe Krauß die Unterschrift bestätigt und erklärt, dass er sich bereits vor Wochen mit Hansa einig war. Für den Trainer sei das zwar grundsätzlich legitim, an der Art der Kommunikation störte er sich aber gewaltig.
Volle Prämie trotz Einwechslungen
Krauß war im Februar 2024 nach Cottbus gewechselt. "Auch das war schon ein sehr großes Hickhack", monierte Wollitz, betonte aber, dass man den Spieler in der Folge "auf ein anderes Niveau gehoben" habe. In der Tat hatte Krauß in dieser Spielzeit mit acht Saisontoren großen Anteil daran, dass der Klub lange auf einem direkten Aufstiegsplatz stand.
Krauß, der meist eingewechselt nur wurde, habe laut Wollitz zudem immer die volle Prämie für einen Einsatz bekommen – eigentlich nicht üblich für Spieler, die nicht von Anfang auflaufen. Man habe ihm dieses Geld aber "aus tiefster Überzeugung" und aufgrund seines hohen Werts fürs Team gezahlt. Seit dem 24. Spieltag habe Wollitz jedoch einen deutlichen Leistungsabfall bei dem Spieler bemerkt. Seiner Einschätzung nach fiel die Entscheidung für den Wechsel zu Hansa in dieser Phase.
Krauß soll sich mit Absicht Sperre abgeholt haben
Kritisch äußerte sich Wollitz dabei auch zu einer Szene vom 24. Spieltag. Krauß soll sich nach seinen Informationen im Spiel gegen Verl gezielt die fünfte Gelbe Karte abgeholt haben – angeblich, weil zum Zeitpunkt des nächsten Spiels ein privater Termin anstand. "Weil an dem Wochenende, an dem wir in Stuttgart gespielt haben, soll seine Mutter Geburtstag gehabt haben", so Wollitz, der aber auch zugab: "Ob das so stimmt, weiß ich nicht."
Der Trainer verwies dann noch auf Krauß' Daten, die den Leistungseinbruch belegen sollen. Bei der Videoanalyse des Spiels gegen Unterhaching habe er Szenen herausgestellt, in denen Krauß im Fokus stand. "Wenn jemand zwischen 34 und 35 km/h läuft, aber da nachweislich in den Werten 29 km/h läuft und ein Spieler eine Flanke zulässt ... das sind alles so Themen", erklärte Wollitz.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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