Ex-Nationalkeeper klagt über Manuel Neuer "Er hat es für uns alle quasi unmöglich gemacht"

Ein früherer DFB-Keeper findet lobende Worte für Manuel Neuer. Dann kreidet er dem Bayern-Star die verbaute Chance einer ganzen Torhütergeneration an.
Über Jahre hinweg war Manuel Neuer nicht aus dem Tor der deutschen Nationalmannschaft wegzudenken. Für seine früheren DFB-Konkurrenten wie Bernd Leno blieb dadurch nur wenig Raum zur Entfaltung. "Nicht nur ich habe die Arschkarte gezogen, weil meine Karriere zur gleichen Zeit stattgefunden hat wie die von Manuel Neuer. Er hat es für uns alle quasi unmöglich gemacht", sagte der neunmalige Nationalspieler dem Magazin "11Freunde".
"An ihm", sagte Leno weiter über den Schlussmann des FC Bayern, "kam nie jemand vorbei. Wird halt schwierig, wenn du es mit dem besten Torwart aller Zeiten aufnehmen sollst." Doch Leno war damit nicht allein. Auch Kevin Trapp und Marc-André ter Stegen fanden keinen Weg an Neuer vorbei.
Nach der Europameisterschaft 2024 sollte ter Stegen den aus dem deutschen Team zurückgetretenen Neuer beerben, verletzte sich aber schwer und erlitt einen Riss der Patellasehne. "So ehrlich muss ich sein: Marc hat die größere Karriere gemacht, hat beim größeren Verein gespielt", sagte Leno über den Kapitän des FC Barcelona, "darum macht ihn das letztlich auch zum besseren Torwart."
In Abwesenheit ter Stegens hätte Leno, der in England seit 2022 für den FC Fulham spielt, im vergangenen Herbst zur Nationalmannschaft stoßen können – allerdings nur als dritter Mann hinter Oliver Baumann und Alexander Nübel. Dafür, sagte er in einem Telefonat zu Bundestrainer Julian Nagelsmann, sei er "der falsche Mann", sein Anspruch sei es zu spielen. Dass Nagelsmann entgegnete, die Tür sei dadurch "nicht weiter aufgegangen" für Leno, empfand er als "total fairen Satz". Sein bisher letztes Länderspiel absolvierte er im September 2021.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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