Bayerns Wunschspieler Luis Díaz Er erlebte bereits ein Familien-Drama

Luis Díaz soll wohl noch in dieser Woche beim FC Bayern einen Vertrag unterschreiben. Vor knapp zwei Jahren machte er eine dramatische Zeit durch.
Der Wechsel von Offensivspieler Luis Díaz zum FC Bayern steht offenbar unmittelbar bevor. In den Verhandlungen mit dem FC Liverpool sind Berichten zufolge nur noch letzte Details zu klären; laut Transfer-Experte Fabrizio Romano wird der Kolumbianer am Montag für den obligatorischen Medizincheck und die Vertragsunterschrift nach München reisen.
Die Ablöse für den 28-Jährigen soll rund 75 Millionen Euro betragen, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Díaz werde einen Vierjahresvertrag erhalten und zu den Topverdienern beim deutschen Fußball-Rekordmeister aufsteigen. Auch der TV-Sender Sky berichtete von einem Durchbruch bei den Verhandlungen.
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Mit Díaz bekommen die Bayern nach langer Suche ihren Flügelspieler – und einen Mann, der bereits ein großes Drama durchlebte.
Nicht einmal zwei Jahre ist es her, da erlebte Díaz die wohl schwierigste Zeit seines Lebens. Im Oktober 2023 wurden seine Eltern, Luis Manuel Díaz und Cilenis Marulanda, an einer Tankstelle in ihrer kolumbianischen Heimatstadt Barrancas entführt.
Präsident schaltet sich in Entführungsfall ein
Bewaffnete Männer auf Motorrädern verschleppten die Eltern des Fußballstars. Verantwortlich war die "Ejército de Liberación Nacional" oder kurz "ELN", eine linksgerichtete Guerilla-Bewegung. Die Polizei konnte Díaz' Mutter zwar nach nur einem Tag bereits wieder befreien, doch sein Vater blieb länger in Gefangenschaft.
Die Entführung schlug in Kolumbien hohe Wellen, sogar das Militär schaltete sich in den Fall ein. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte zuvor erklärt, dass alle öffentlichen Einsatzkräfte für die Suche zur Verfügung gestellt würden.
Freiheit nach 13 Tagen
Auch Díaz' damalige Teamkollegen und sein Trainer Jürgen Klopp zeigten sich tief betroffen von dem Drama, das er und seine Familie durchleben mussten. In der Premier-League-Partie gegen Nottingham Forest, die Díaz aufgrund der Geiselnahme verpasste, hielt sein mittlerweile verstorbener Teamkollege Diogo Jota nach einem Treffer das Trikot des Kolumbianers mit der Rückennummer sieben hoch. Auch Klopp sprach von einem der schwierigsten Spiele seiner Trainerkarriere. In einem späteren Spiel, an dem Díaz wieder teilnahm, steuerte dieser einen Treffer bei und zeigte danach ein T-Shirt mit der Aufschrift "Freiheit für Papa".
Letztlich gab es einen positiven Ausgang für die Familie Díaz: Nach 13 langen Tagen in Gefangenschaft ließen die Guerillas Díaz Senior wieder frei.
- Eigene Recherche
- theguardian.com: "Father of Liverpool’s Luis Díaz missing in Colombia amid kidnapping reports" (Englisch)
- theguardian.com: "Luis Díaz ordeal made it ‘most difficult game’ for Jürgen Klopp and Liverpool" (Englisch)
- bbc.com: "Luis Diaz: Major military and police search under way for Liverpool player's father" (Englisch)
- bbc.com: "Footballer Luis Díaz's father freed by Colombian guerrillas" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa