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Leverkusen bleibt ungeschlagen: Der FC Bayern sollte sich Sorgen machen


Titelkampf
Der FC Bayern muss sich in Acht nehmen


Aktualisiert am 04.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Florian Wirtz: Bayer Leverkusen ist noch immer ungeschlagen.Vergrößern des Bildes
Florian Wirtz: Bayer Leverkusen ist noch immer ungeschlagen. (Quelle: RHR-FOTO/imago-images-bilder)

Zum zweiten Mal in dieser Saison konnte Leverkusen keinen Sieg einfahren. Trotzdem war das Top-Spiel gegen Dortmund ein weiterer Beweis für die Leistungsstärke des Teams von Xabi Alonso.

Die Rollenverteilung in der Partie in der BayArena war von Beginn an deutlich und wurde durch den frühen Führungstreffer von Borussia Dortmund sogar noch verstärkt. Leverkusen kontrollierte mehrheitlich den Ballbesitz, während Dortmund aus der Defensive heraus versuchte, Umschaltangriffe zu initiieren. Viel gelang dem BVB nach vorn hin nicht, aber Cheftrainer Edin Terzić schaffte es, seine Mannschaft in der Defensivarbeit erheblich zu stabilisieren. Zugleich begehen seine Spieler immer weniger Fehler über 90 Minuten.

Alonso setzte wie gehabt auf ein 3-4-2-1 als Grundformation. Auch an den Grundzügen der Leverkusener Spielgestaltung hatte sich im Vergleich zu den Vorwochen wenig verändert. Die Abwehrzentrale sowie das Mittelfeldduo Granit Xhaka und Exequiel Palacios sollten in erster Instanz den Ball nach vorn treiben, bevor Florian Wirtz und Jonas Hofmann als offensive Anspielstationen mit in Szene gesetzt wurden. Dortmund war zunächst darauf aus, die Räume hinter dem jeweiligen Leverkusener Passempfänger abzusichern und nicht unbedingt die Passwege zu attackieren, um den Ball abzufangen mit der Gefahr, ausgespielt zu werden.

Dreimal so viele Flanken wie sonst

Dortmund versuchte vornehmlich sein Glück darin, die Leverkusener in Eins-gegen-Eins-Situationen zu bringen und die eigene Zweikampfstärke auszunutzen oder aber die Angriffe von Bayer auf die Flügel abzudrängen, um somit Leverkusen zu Flanken zu zwingen. Vor dieser Partie spielte das Team von Xabi Alonso im Schnitt etwas weniger als 13 Flanken pro Partie, gegen Dortmund waren es hingegen 41 Flanken, die aber fast schon erwartungsgemäß nichts einbrachten, weil gerade Mats Hummels momentan in der Luft – und ganz generell in der Endverteidigung – unbezwingbar scheint.

Wenngleich sich Leverkusen so ein Stück von Dortmund leiten ließ, fanden Alonso und seine Spieler mit zunehmendem Spielverlauf trotzdem taktische Möglichkeiten, um Dortmunds Defensivschema ein wenig auszuhebeln. Eine besondere Rolle nahm dabei Odilon Kossounou ein. Der eigentlich als Halbverteidiger aufgestellte Ivorer ergriff ob der recht geringen Offensivgefahr des BVB die Chance, sich über die rechte Seite nach vorn einzuschalten. Nicht nur überluden somit Kossounou, Hofmann und Jeremie Frimpong die Außenbahn gegen Ryerson und Jamie Byone-Gittens, sondern sie kreierten mit ihren gut abgestimmten Laufwegen einigen Freiraum für sich selbst.

Kossounou war bis zum Schluss präsent

So ging in manchen Szenen Kossounou über den Halbraum nach vorn, um an Ryerson innen vorbeizuziehen, während Frimpong in der Nähe der Seitenlinie blieb. In anderen Situationen kreuzte Frimpong nach innen und Kossounou kam über die Außenbahn nach vorn. In den meisten Fällen hatte Kossounou den größeren Freiraum und kam deshalb auch häufig an den Ball. Er verbuchte 64 Ballkontakte, davon 51 in der Dortmunder Spielhälfte. Den wichtigsten Kontakt hatte Kossounou in der 79. Minute, als er Patrik Schick fand, welcher viel Freiraum hatte und dadurch Victor Boniface im Fünfmeterraum präzise anspielen und entsprechend den Ausgleichstreffer vorbereiten konnte.

Die Einwechslung von Schick erfolgte nur Sekunden vor dem Treffer. Der Tscheche konnte aufgrund von Adduktoren- und zuletzt hartnäckigen Wadenbeschwerden bislang lediglich 15 Spiele seit Xabi Alonsos Amtsübernahme bestreiten. Aber Schick, der ohne Zweifel einer der technisch stärksten Mittelstürmer in Europa ist, könnte künftig nicht nur eine Alternative zu Boniface darstellen, sondern auch eine taktische Variante mit zwei Mittelstürmern ermöglichen. Immerhin feierte Xabi Alonso einst als Spieler große Erfolge mit Liverpool unter Leitung von Rafa Benítez, der gerne auf eine Doppelspitze mit einem hängenden ballverteilenden sowie einem brachialen und abschlussorientierten Stürmer vertraute. Man erinnere sich an Duos wie Harry Kewell und Milan Baroš oder Dirk Kuyt und Fernando Torres.

Dortmund zunehmend defensivstark, Bayer stets dominant

Was bleibt an Eindrücken vom Top-Spiel am Sonntagabend hängen? Terzić kommt seinem Ziel von vor der Saison, sein Team defensiv zu stabilisieren, immer näher. Selbst die erneute Auswechslung von Nico Schlotterbeck aufgrund einer Verletzung und die Hereinnahme von Drittliga-Verteidiger Antonis Papadopoulos destabilisierte Dortmunds Defensive nicht. Das wäre in den Vorjahren noch anders gewesen. Sobald das BVB-Team genügend Selbstvertrauen in die eigene Defensivstärke gefasst hat, muss es jedoch darum gehen, in Partien gegen andere Spitzenteams etwas mehr Risiko nach vorn einzugehen.

Bayer Leverkusen wiederum mag gegen Dortmund ein paar Problemchen gehabt haben, den finalen Pass anzubringen, und ließ sich etwas zu sehr zum Flankenspiel verleiten. Aber mit welcher Selbstverständlichkeit die Werkself mittlerweile in jeder Partie auftritt und auch gegen den BVB bis zum Schluss hinweg mit Tempo in die offensiven Zonen hineinstieß, unterstrich, dass Alonso und seine Spieler in dieser Saison ein ernsthafter Herausforderer für den FC Bayern sein könnten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtung
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