Bundesliga Bayer-Coach Robin Dutt attackiert Jupp Heynckes
Robin Dutt scheint bei Bayer Leverkusen kein Fettnäpfchen auszulassen. Jetzt stänkert der Trainer des Werksklubs ausgerechnet auf der vereinseigenen Homepage gegen seinen Vorgänger Jupp Heynckes. Der Grund: Dutt beklagt sich über die aktuelle Verletztenmisere und scheint mit dem Münchner Trainer den Schuldigen auch schnell gefunden zu haben. Es ist nicht das erste Mal, dass sich der 46-Jährige mit unbedachten Äußerungen ins Abseits manövriert.
In einem an sich harmlosen Text auf der Klub-Homepage, in dem über die Vorbereitungen auf das kommende Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach berichtet wird, wurde auch vermeldet, dass Michael Ortega nach rund 30 Minuten das Training wieder abbrechen musste. Knie-Probleme nach überstandenem Meniskuseinriss stoppten den kolumbianischen Neuzugang.
So regiert Heynckes
Da sich auch Renato Augusto einer Knie-Operation unterziehen musste und einige Zeit nicht zur Verfügung stehen wird, beklagte sich Dutt über den personellen Engpass. "Wir haben jetzt in den ersten drei Monaten meiner Zeit hier fünf Operationen zu verkraften, die alle aus einer Überbelastung aus der Vergangenheit resultieren." Rums! Eine Aussage mit Sprengstoff-Charakter, zielt sie doch direkt auf Dutts Vorgänger Heynckes ab.
Der Gescholtene wollte sich dazu nicht äußern. Dazu sage er nichts, erklärte Heynckes auf Nachfrage des "Express". Pikant: Mit Fitnesscoach Holger Broich befindet sich im Bayer-Trainerstab der Mann, der dafür sorgte, dass die Mannschaft im letzten Jahr trotz Doppelbelastung bis zur Endphase gut in Schuss war.
Immer wieder Dutt
Bereits in der jüngsten Vergangenheit sorgten diverse Dutt-Äußerungen für Verwirrung. So sagte er zu Beginn der Saison, dass Simon Rolfes und Michael Ballack nicht gleichzeitig spielen würden. "Sie sind beide Strategen und damit zu ähnliche Spielertypen." Rund drei Wochen später stand das Duo beim 4:1-Sieg in Augsburg in der Startformation.
In Richtung Ballack sagte Dutt obendrein: "Wer für einen Champions-League-Klub wie Bayer Leverkusen spielt, für den ist es eine Ehre, auf der Bank sitzen zu dürfen." Bevor die Situation um den Star eskalieren konnte, musste Dutt zurückrudern. "Natürlich muss es für Michael Ballack keine Ehre sein, auf der Bank zu sitzen. Das war nie die Intention mit diesem Satz. Das hätte man sicherlich etwas geschickter ausdrücken können", so der Bayer-Coach wenige Tage später.
Abschied vom beschaulichen Freiburg
Mit der Breitseite gegen Heynckes ist ihm nun erneut eine missverständliche Aussage über die Lippen gerutscht. Der Schritt vom beschaulichen Freiburg zum Top-Klub aus Leverkusen scheint für den Fußballexperten doch größer zu sein, als gedacht.