Bundesliga Solbakken und Dutt vor dem Aus
Das Rheinland steht in Flammen: Bayer Leverkusen hat sich laut "Bild" von Robin Dutt getrennt. Und auch beim 1. FC Köln steht die Entlassung von Stale Solbakken wohl kurz bevor. Beide Mannschaften - Bayer gegen Freiburg (0:2) und Köln in Augsburg (1:2) - hatten am Samstag spielerische und kämpferische Offenbarungseide abgeliefert. Während Leverkusen dabei ist, selbst die Qualifikation für die Europa League zu verspielen, taumelt der FC dem Abstieg entgegen. Jetzt scheinen die Vereine die letzte Option zu ziehen.
In Leverkusen ist für 11:30 Uhr eine Pressekonferenz anberaumt, auf der die Trennung von Dutt bekannt gegeben werden soll. Das hatte sich bereits gestern Nachmittag angedeutet. Schon zur zweiten Halbzeit hatten sich Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser und Sportdirektor Rudi Völler in die Geschäftsräume zurückgezogen und über die weiteren Schritte diskutiert. Einzig die Frage nach einem Nachfolger war noch nicht geklärt.
Ulf Kirsten, Sami Hyypiä oder Rudi Völler?
Bayers Wunschkandidat als Nachfolger soll Ralf Rangnick sein. Der 52-Jährige soll das Team aber nicht mehr in dieser Saison übernehmen, ihm soll die Chance gegeben werden, eine neue Mannschaft im Sommer in Ruhe aufzubauen. Als Interimslösung ist Sami Hyypiä im Gespräch. Der Finne, der seine Karriere im vergangenen Sommer beendet hatte, ist noch immer im Team höchst angesehen und könnte mit U-19-Trainer Sascha Lewandowski bis zum Saisonende die Führung übernehmen. Oder kehrt vielleicht sogar Rudi Völler an Hyypiäs Seite auf die Trainerbank zurück, wie die "Welt" spekuliert? Auch Ulf Kirsten ist im Gespräch.
"Ich kann das Gelaber nicht mehr hören"
In Köln spitzt sich die Lage ebenfalls immer mehr zu. Aktuell tagt die Geschäftsführung mit dem Aufsichtsrat, das Training am Vormittag soll Solbakken aber noch einmal leiten. Danach jedoch, davon gehen alle am Geißbockheim aus, wird der Norweger nicht mehr Trainer des 1. FC Köln sein. Interimsweise könnte Frank Schaefer, letzte Saison bereits zeitweilig Trainer beim FC, die Mannschaft übernehmen. Er wurde am Sonntagmorgen bereits ins Klubhaus bestellt.
Schon am gestrigen Abend hatten sich beunruhigende Szenen abgespielt, als Fans der Mannschaft nach ihrer Rückkehr aufgelauert und sie zur Rede gestellt hatten. Die Anhänger haben längst die Geduld verloren. Doch auch die Führungsriege des FC ging mit den Spielern so hart ins Gericht, wie man es lange nicht mehr im Abstiegskampf gehört hat. "Ich kann das Gelaber der Spieler nicht mehr hören", schimpfte Geschäftsführer Claus Horstmann bei LIGA total!.
"Personalentscheidungen revidieren"
Trotzdem wird wohl am Ende Stale Solbakken die Arbeitsverweigerung der Protagonisten auf dem Rasen ausbaden müssen. Auch, weil ab nächstem Wochenende mit Bremen, Mainz und Gladbach drei richtungsweisende Spiele in sieben Tagen anstehen. "Nachdem, was passiert ist, gilt es, in aller Ruhe mit allen Kompetenzträgern die Situation zu besprechen, um dann vor der Englischen Woche die richtigen Entscheidungen zu treffen", kündigte Horstmann an. "Ich will nicht nur eindimensional an den Trainer denken. Wenn man Personalentscheidungen trifft, kann man nicht in die Köpfe reinschauen. Aber wenn sie falsch sind, muss man sie revidieren." Was in Leverkusen bereits passiert ist, steht nun auch in Köln bevor.
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