Bundesliga Streich und Tuchel zoffen sich im Kabinengang
Eigentlich schätzen sie sich sehr und pflegen auch ein freundschaftliches Verhältnis. Doch wenn sie Gegner sind, dann fliegen meist die Fetzen. Die Rede ist von den Bundesliga-Trainern Thomas Tuchel und Christian Streich. Am ersten Spieltag gastierte Mainz 05 beim SC Freiburg (1:1) und prompt krachte es wieder zwischen den beiden eigenwilligen Trainern.
"Warum kommst du zehnmal und zeigst mir die Faust? Irgendwann geb ich dir nicht mehr die Hand", sagte Mainz-Coach Tuchel laut "Bild" seinem Trainerkollegen Streich nach dem Spiel im lauten Ton im Kabinengang.
Schon während der Partie hatte es zwischen den Fußballlehrern mehrere Diskussionen gegeben, Streich hatte mehrfach an der Seitenlinie nach Entscheidungen des Schiedsrichters getobt und wild gestikuliert. Der SC-Coach monierte angebliche Fouls der Gäste und forderte einen Strafstoß für sein Team.
Um Sachlichkeit bemüht
"Ich hätte gerne einen Elfmeter gehabt. Das heißt nicht, dass es auch einer war", sagte Streich hinterher schelmisch. Und auf der Pressekonferenz hatten sich die Wogen dann schon wieder geglättet. Beide Trainer wollten von einem Streit nichts mehr wissen und waren um Versachlichung bemüht. Den Streit nannte Streich auf Nachfrage einen "Wahrnehmungsfehler".
Dass die beiden Coaches ein ganz spezielles Verhältnis zueinander pflegen, daraus machten sie allerdings nie ein Geheimnis. Es gebe keinen Kollegen mit dem er zwischen 15.30 und 17.20 Uhr schneller Streit bekommen würde als Streich, sagte Tuchel einmal.
Im Grunde schätzen sie sich
"Das stimmt, wenn er sich nicht anständig benimmt", bestätigte Streich kürzlich mit einem Augenzwinkern in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau". "Der Kollege ist viel größer als ich – auch körperlich. Der packt gern alles Mögliche aus, damit die Schiedsrichter nicht gegen Mainz entscheiden." Eine Taktik, die sich Streich im jüngsten Spiel wohl zu eigen gemacht hat.
Man darf schon gespannt sein auf das Rückspiel. Spätestens dann dürften die beiden Kult-Trainer wieder aneinander rasseln.