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Schwuler Bundesliga-Profi: Ich muss mich täglich selbst verleugnen


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Schwuler Bundesliga-Profi: Ich muss mich täglich selbst verleugnen

Von sid, t-online
12.09.2012Lesedauer: 2 Min.
Homosexualität ist im Fußball immer noch ein große Tabu-Thema.Vergrößern des Bildes
Homosexualität ist im Fußball immer noch ein große Tabu-Thema. (Quelle: imago-images-bilder)
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Erstmals hat sich ein schwuler Fußball-Profi zu seinen Problemen und Ängsten in der Männer-Welt Bundesliga geäußert. "Ich muss täglich den Schauspieler geben und mich selbst verleugnen", sagte der Spieler im Interview mit dem Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung "fluter". Aus Angst vor Bedrohung und Ablehnung wollte der Profi anonym bleiben.

"Der Preis für meinen gelebten Traum ist groß. Ich weiß nicht, ob ich den ständigen Druck zwischen dem heterosexuellen Vorzeigespieler und der möglichen Entdeckung noch bis zum Ende meiner Karriere aushalten kann", sagte der Profi.

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Outing nicht ausgeschlossen

Es sei aber wichtig, den ersten Schritt zu tun, begründete er seinen Mut dieses Interview zu führen und schloss ein späteres Outing nicht aus. "Andere wagen trotz der Anonymität nicht den Schritt. Vielleicht fühlen sich meine Kollegen nicht aufgefordert. Ich würde es mir wünschen. Wir können in einem Jahr wieder sprechen und dann kann ich vielleicht meinen Namen unter das Gesagte setzen."

Zum jetzigen Zeitpunkt hat der Spieler aber große Angst davor, sich zu outen. "Ich wäre nicht mehr sicher, wenn meine Sexualität an die Öffentlichkeit käme", sagte der Akteur. "Oder soll jemand eine aufgebrachte Menge von Fans vor dem Spiel aufklären, dass die Schwulen eigentlich auch nur ganz normale Männer sind und gleich mitspielen? Unvorstellbar."

"Es gibt keine Lösung"

"Die Geschichten, Titelseiten und Magazine. Alle würden gerne rausfinden, was ich wohl Schlimmes mit meinem Partner unter der Bettdecke anstelle. Wer beim super-männlichen Fußballspieler wohl unten und wer oben liegt. Da gibt es vieles! Meine Leidenschaft, der Fußball, wäre irrelevant", sagte der Profi.

"Entweder spaziere ich mit meinem Freund zu einem Event und bin danach drei Wochen in allen Medien oder berufe mich auf meine Privatsphäre und belüge mich selbst. Es gibt einfach keine Lösung…Normalität gibt es nicht. Zumindest wäre es für mich nicht normal, eine ganze Nation mein Intimleben diskutieren zu lassen. Das hat nur mich und die Person neben mir zu interessieren."

Restaurant-Besuch ein großer Traum

Einen festen Freund habe er nicht. Früher habe es mal eine feste Beziehung gegeben, doch das Versteckspiel sei dafür pures Gift. Wenn er bei offiziellen Anlässen eine weibliche Begleitung benötige, greife er gerne auf Frauen aus seinem Bekanntenkreis zurück. "Schließlich habe ich als richtiger Schwuler auch beste Freundinnen", sagte der Spieler.

Ein paar Teamkameraden habe er eingeweiht. Einige Situationen wie das Duschen seien am Anfang für beide Seiten etwas komisch gewesen. Weitere Komplikationen würde es aber nicht geben, weil er "kein Interesse an Mitspielern" habe. Sein großer Traum für die Zukunft sei es, einfach mit einem Partner "in aller Öffentlichkeit ins Restaurant zu gehen."

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