Wechsel von Sebastian Rode zum FC Bayern München droht zu platzen

Sebastian Rode

Der 23-jährige Mittelfeldspieler muss sich unters Messer legen, die Saison ist für ihn beendet. "Eine Hiobsbotschaft" für SGE-Trainer Armin Veh, und auch Vorstandsboss Heribert Bruchhagen klagte: "Wir haben keinen anderen Spielertypen wie ihn. Sebastian ist für uns nicht zu ersetzen."

Auch an der Säbener Straße wird die Nachricht von Rodes Verletzung nicht für Frohlocken gesorgt haben. "Dazu ist nichts zu sagen", sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer der "Bild"-Zeitung - weil die Verpflichtung des Jung-Nationalspielers intern beschlossene Sache ist oder weil sie nun auf dem Prüfstand steht?

Neuzugang mit Leidensgeschichte?

Fakt ist, dass Rode rund sechs Monate ausfallen wird. Damit wird sein künftiger Verein zunächst auf ihn verzichten müssen. Dass dies der FC Bayern sein soll, darüber herrscht Einigkeit. Nachdem er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag mit der Eintracht nicht verlängerte, meldete der "kicker" Anfang des Jahres, dass sich der Triple-Sieger und Rode "längst einig" wären. Eine Bestätigung der Bayern gab es aber noch nicht und gleiches dürfte für ein schriftliches Abkommen gelten.

Sollten die Super-Bayern ihren Luxus-Kader nun mit einem Spieler ergänzen, der zunächst nicht eingesetzt werden kann? Obendrein ist es nicht Rodes erste schwere Verletzung. Im jetzt lädierten rechten Knie hatte er sich bereits vor viereinhalb Jahren einen Kreuzbandriss zugezogen. Auch im linken Knie trat zwischenzeitlich ein Knorpelschaden auf, der eine Operation nötig machte.

Der FC Bayern lässt Verletzte nicht im Stich

Sein jetziger Coach ist sich zumindest sicher, dass nicht sein Karriereende droht. "Ich bin sicher, dass er wieder auf die Beine kommt", sagte Veh. Demzufolge könnte der designierte neue Arbeitgeber Bayern nach Rodes Genesung auf ihn zurückgreifen. Ein finanzielles Risiko geht man mit einer etwaigen Verpflichtung sowieso nicht ein. Rode kann im Juli ablösefrei wechseln. Außerdem ist der FCB nicht dafür bekannt, verletzte Spieler fallen zu lassen, egal, ob sie schon da sind oder noch kommen.

Holger Badstuber durfte sich nach seinem Kreuzbandriss und trotz vier Operationen über eine Vertragsverlängerung freuen. 2002 wurde die Verpflichtung des damals als Jahrhunderttalent gefeierten Sebastian Deisler von Hertha BSC bekannt. Kurz darauf zog dieser sich einen Kapselriss samt Verrenkung der Patellasehne im Knie zu. Deisler kam dennoch für die stolze Summe von rund neun Millionen Euro an die Isar. Allerdings konnte der zum Heilsbringer des deutschen Fußballs stilisierte Spielmacher die Erwartungen nie erfüllen.

Nächster Fall eines gescheiterten Talents droht

Ein ähnliches Schicksal droht womöglich auch Rode. Sollte der sechsmalige U21-Nationalspieler zu den Bayern wechseln, wird er die immens wichtige Saisonvorbereitung verpassen und sich seinem neuen Trainer Pep Guardiola nicht präsentieren können. Dies würde seine ohnehin als gering eingeschätzten Chancen auf Einsätze im Star-Ensemble drastisch schmälern.

Stattdessen wird bereits vom nächsten Jan Kirchhoff geunkt. Der Defensivspieler kam vor der Saison vom FSV Mainz 05 nach München und wurde nach nur einem halben Jahr an den FC Schalke 04 weiterverliehen. Dieses Modell könnte auch für Rode angewandt werden, und zwar noch unmittelbarer. Ein Abnehmer wäre in seinem jetzigen Verein schnell gefunden, immerhin sagte Eintracht-Vorstand Heribert Bruchhagen: "Wenn es eine Chance gibt, dass Bayern ihn noch ein Jahr ausleiht und erst dann holt, werden wir das versuchen."