Hunde, Leitern und manchmal auch Obst Was in deutschen Stadien alles verboten ist

Gleich geht es los Richtung Stadion. Es sieht nach Regen aus. Also schnell den Schirm eingepackt. Der Moment der Wahrheit kommt am Eingang: Darf der Schirm – bei Zweckentfremdung ja durchaus mit schlagender Wirkung – rein ins Bundesliga-Stadion? "Nein!", sagen manche Klubs laut Stadionordnung, "Jein!" heißt es bei anderen. Schalke 04 und die TSG Hoffenheim etwa verbieten Schirme komplett, der FC Bayern untersagt Metallspitzen, der 1. FC Nürnberg erlaubt den Knirps, versehen mit dem schönen Zusatz: "bei Regenwetter". Also eher nicht bei 36 Grad im Schatten. Wobei ein Schirm da ja auch nützlich sein kann. (Foto-Show: Was in deutschen Stadien verboten ist)
Die Regularien für den Stadionbesuch kann sich der geneigte Zuschauer ausführlich im Internet durchlesen. Doch das machen vermutlich nur die wenigsten. Dass Pyrotechnik und Böller auf der "Wir müssen draußen bleiben"-Liste stehen, ist auch ohne eingehende Lektüre klar. Ebenso das Verbot von rassistischem, fremdenfeindlichem oder rechtsradikalem Propagandamaterial und Waffen, Drogen oder brennbaren Flüssigkeiten.
Keine Tiere mitbringen
Aber es sind auch kuriose Dinge ausgeschlossen. Leitern beispielsweise. Wer diese – warum auch immer – mit sich herumschleppt, hat schlechte Karten beim Ordnungsdienst. Selbiges gilt für alle, die kurz vor knapp aus dem Urlaub zurückkommen: Der Koffer darf nicht rein. Generell schaffen es "sperrige Gegenstände" nicht durch die Kontrolle.
Auch Tiere (vor allem auf Amateurplätzen bringt das treue Ehrenmitglied ja gern seinen ebenso treuen Hund mit) haben "Stadionverbot".
"Nächtigen" ist verboten
Fans pflegen mitunter ein besonders inniges Verhältnis zum Klub. Der eine oder andere würde am liebsten – im wahrsten Sinne des Wortes – seine Zelte im Stadion aufschlagen. Da haben aber zum Beispiel Schalke und Borussia Mönchengladbach etwas dagegen: Das "Nächtigen" ist verboten.
Tabu sind zum Beispiel beim FC Augsburg und in München die "Blumen- und Sträucheranpflanzungen" auf dem Gelände des Stadions, sie dürfen nicht betreten werden.
Frankfurt erlaubt bis zu 15 Prozent
Freunde der gesunden Ernährung müssen sich bei den Bayern in Verzicht üben. In der langen Verbotsliste taucht auch "Obst aller Art" auf. Dafür sind – anders als in anderen Erstliga-Stadien – Getränke bis zu einem halben Liter, sofern nicht in Dosen- oder Glasflaschenform abgefüllt, erlaubt. Ausnahme: "Flachmann aus Glas oder Metall". Bei Hertha BSC und anderswo darf man zumindest einen "Getränkekarton bis 0,25 Liter" mitführen, bei Eintracht Frankfurt sogar Getränke mit einem Alkoholgehalt bis maximal 15 Prozent.
Wer viel Flüssigkeit zu sich nimmt, sollte sich aber einer Sache bewusst sein: Es ist in den Stadien der Republik nicht erlaubt, "außerhalb der Toiletten die Notdurft zu verrichten."