Umstrittene Löw-Entscheidung Hecking: "Vielleicht hätte man die Tür offen lassen können"

In der Bundesliga gelang der Borussia mit dem 1:0-Auswärtssieg
Gladbach-Trainer Dieter Hecking hat erneut bekräftigt, sich irgendwann einmal ein Engagement als Fußball-Bundestrainer vorstellen zu können. "Ich bin in meiner 14. Saison als Bundesligatrainer. Da macht man sich schon Gedanken", sagte der Coach von Borussia Mönchengladbach am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF.
Er meinte: "Natürlich kann das auch eine Überlegung für Dieter Hecking sein, mal Bundestrainer zu werden. Aber erstmal sehe ich im Moment gar nicht die Notwendigkeit, weil Jogi Löw es über Jahre richtig gut macht. Auch wenn er bei der WM jetzt mal eine schlechte Phase gehabt hat."
Hecking: "Kann mir vorstellen, als Sportvorstand zu arbeiten"
Der Gladbach-Coach glaubt, dass es mit der deutschen Nationalmannschaft schon bald wieder aufwärts geht. Die Bundesliga biete dem Bundestrainer ein solches Potpourri von guten Spielern, dass er in der Lage sein werde, auch wieder für erfolgreiche Zeiten beim DFB zu sorgen, meinte Hecking.
Schon im Februar hatte Hecking im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit dem Bundestrainer-Job kokettiert. "Ich habe aber auch gesagt, dass ich mir vorstellen kann als Sportvorstand zu arbeiten", sagte er im ZDF. Der 54-Jährige betonte, sich im Moment in Gladbach "sehr, sehr wohl" zu fühlen. Hecking stellte fest: "Wenn der Zeitpunkt passen würde und es würde wirklich jemand vom DFB der Meinung sein, Dieter Hecking ist der passende Bundestrainer, dann würde ich mir sicherlich ernsthaft darüber Gedanken machen."
Hecking zeigt Verständnis für Löw
Auch zur Ausmusterung der drei Fußball-Nationalspieler Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels äußerte sich der 54-Jährige "Diese Endgültigkeit war vielleicht der Fehler im ganzen System", so Hecking. "Vielleicht hätte man doch ein bisschen die Tür offen lassen können."
- In München: Massenschlägerei vor Bayern-Spiel
- Bundesliga: Die Samstagsspiele im Überblick
Hecking zeigte aber auch Verständnis für die Löw-Entscheidung. "Von der Leistung her, das wissen die drei Spieler auch, können sie es besser", meinte der Gladbacher Chefcoach. "Das kann man nachvollziehen". Über die Art und Weise der Gespräche könne er sich jedoch kein Urteil erlauben, da er ja nicht dabei gewesen sei. "Aber das sind die schwierigsten Gespräche, nicht nur für Jogi Löw, für jeden Vereinstrainer".
- Nachrichtenagentur dpa