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Bayer Leverkusen: Champions League & Son-Transfer bringen Millionen


Leverkusen kassiert ab
50 Mio.! Zahltag dank Königsklasse und Königstransfer

Von t-online
Aktualisiert am 27.08.2015Lesedauer: 4 Min.
Trainer Roger Schmidt (li.) freut sich mit Wendell über den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase und sicher über weitere Einnahmen.Vergrößern des BildesTrainer Roger Schmidt (li.) freut sich mit Wendell über den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase und sicher über weitere Einnahmen. (Quelle: Moritz Müller/imago-images-bilder)
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Aus Leverkusen berichtet Marc L. Merten

Manchmal fallen Ostern und Weihnachten eben doch auf denselben Tag. Für Bayer 04 Leverkusen war es am Mittwoch soweit: Erst düste Stürmer Heung-Min Son nach London, um die letzten Details eines 30-Millionen-Deals mit Tottenham Hotspur auszuhandeln. Dann zog die Werkself mit einem 3:0 (1:0) gegen Lazio Rom ungefährdet in die Gruppenphase der Champions League ein. Eine fette Ablöse plus königliche Prämien in der Königsklasse – was für ein Zahltag für Bayer!

Eigentlich beschreibt der Ausdruck "Königstransfer" den Wechsel eines kommenden Schlüsselspielers zu einem Klub. Für Bayer 04 könnte der Verkauf von Heung-Min Son zu den Spurs der Königstransfer sein. Denn dank der kolportierten Ablösesumme von 30 Millionen Euro für einen entbehrlichen Spieler hätten Rudi Völler und Co. plötzlich ganz andere Möglichkeiten, bis zum 31. August 2015 noch einmal ordentlich auf Shopping-Tour zu gehen. Dass das nötig sein wird, daran ließ Trainer Roger Schmidt nach dem Sieg über Lazio Rom keinen Zweifel.

Kießling bringt die Werkself auf Kurs

Aber erst einmal zum Sportlichen: Es lief die 90. Minute in der BayArena, als sich Kyriakos Papadopoulos und Bernd Leno am eigenen Strafraum in den Armen lagen und der Rest der Mannschaft bei Torschütze Karim Bellarabi feierte. Derweil lag ein Mann rücklings wie von Leonardo da Vinci gezeichnet auf dem Rasen am Mittelkreis. Stefan Kießling hatte das 3:0 mit letzter Kraft und einem letzten gewonnen Kopfballduell eingeleitet. Genauso, wie er seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit den richtigen Weg gewiesen hatte, um die 0:1-Hinspiel-Pleite noch zu drehen.

Kießling hatte in der 26. Minute mit einem Kopfball das Lattenkreuz getroffen und damit seinem Team den Mut verliehen, mehr zu unternehmen gegen ein massives Lazio als nur Fernschüsse. Die Celeste, die ohne den verletzten Miroslav Klose nach Leverkusen gekommen waren, hatte bis dahin mit einer Fünferkette keine Probleme gehabt, die zu langsam agierende Schmidt-Truppe im Griff zu halten. Ein gewonnener Zweikampf Kießlings gegen Stefan de Vrij im Strafraum ließ die Partie kippen, Hakan Calhanoglu markierte nach Vorlage des Stürmers noch vor der Pause das so wichtige 1:0 (39.).

Über 20 Millionen Euro im Visier

Weil Admir Mehmedi kurz nach der Pause auf 2:0 stellte, der Brasilianer Mauricio (68.) mit Gelb-Rot vom Platz flog und die Römer in der Folge gar nicht mehr stattfanden, ist der Rest der Spielgeschichte schnell erzählt. Bayer lieferte zumindest nach der Pause eine überzeugende Leistung ab und zeigte "das Verlangen, uns in der Champions League mit den Besten messen zu wollen", wie es Trainer Schmidt hinterher ausdrückte.

Doch mit dem Erreichen der Gruppenphase beginnt das Zusammenrechnen der Einnahmen: die Teilnahme an der Gruppenphase – 12 Millionen Euro; jeder Sieg in der Gruppenphase 1,5 Mio.; jedes Remis eine halbe Mio.; das Erreichen des Achtelfinals noch einmal 5,5 Mio.! Macht es Bayer in dieser Saison wie im vergangenen Jahr, streicht die Werkself im Laufe dieser Spielzeit in der Königsklasse 22,5 Mio. Euro ein – zuzüglich Zuschauer- und TV-Einnahmen. Zahltag, Teil 1!

"Son möchte nicht mehr für Bayer spielen"

Zahltag, Teil 2 dürfte am Donnerstag perfekt gemacht werden: Heung-Min Son ist sich laut übereinstimmenden Medienberichten aus Deutschland und England mit Tottenham Hotspur einig. Und weil sich die Klubs aus der Premier League in diesem Sommer nicht zweimal bitten lassen, öffnen sie den Geldbeutel für den Südkoreaner noch einmal richtig: 30 Mio. Euro sollen es sein – für einen fraglos hochtalentierten 23-Jährigen, der in Leverkusen noch drei Jahre Vertrag hätte, aber kein uneingeschränkter Stammspieler mehr gewesen wäre. Auf elf Tore und drei Vorlagen war er 2014/15 gekommen – nun also England.

Und was sagen die Bayer-Bosse? Die eierten am Mittwochabend ein wenig herum. Geschäftsführer Michael Schade erklärte, Son sei krank und deswegen nicht im Stadion gewesen. Rudi Völler bestätigte dagegen, dass Son bereits in London gewesen sei für Vertragsgespräche und "wir morgen versuchen werden, eine Einigung zu finden". Am konkretesten wurde Trainer Roger Schmidt nach dem Spiel: "Eine traurige Geschichte! Ich hätte mir gewünscht, dass es anders gelaufen wäre. Aber Son möchte scheinbar nicht mehr für Bayer spielen."

Steht Schalkes Meyer bei Leverkusen auf der Liste?

Womit klar sein dürfte, dass es für Son und Bayer kein gemeinsames Zurück geben wird. Auch, weil Bayer das gar nicht mehr unbedingt will. "Wir sind bereit, ihn abzugeben, da wir auf der Position gut besetzt sind", bestätigte Völler. Im Gegensatz zu mehreren anderen Positionen, auf denen auch durch schwere Verletzungen große Lücken entstanden sind. Ömer Toprak fällt wohl bis Ende des Jahres aus, Neuzugang Charles Aranguiz wohl die gesamte Saison. Gesucht wird ein flexibler Mann für die Defensive, aber kein ausgewiesener Innenverteidiger, wie Völler erklärte. Dazu soll Aranguiz ersetzt werden – der Name Max Meyer vom FC Schalke 04 fiel immer wieder am Rande des Spiels gegen Lazio.

Ein Spieler, für den Bayer 04 wiederum die Geldschatulle öffnen müsste. Doch dank der Königsklasse und des Son-Abgangs wird Leverkusen das nun deutlich leichter fallen. Allerdings stellte Schmidt auch klar, dass Neuzugänge bis zum 31. August nötig sein werden, um gerade auch in der Champions League bestehen zu können. "Überstehen würden wir die Gruppenphase auch ohne Neuzugänge", sagte Schmidt. "Nur wie? Die Ausfälle tun uns weh. Das sind ja alles keine Ergänzungsspieler." Nach dem Zahltag für Bayer wird also bald der nächste Zahltag folgen. Diesmal einer, über den sich ein anderer Verein freuen dürfte.

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