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WM 2023 | 20-jähriges Talent Mary Fowler begeistert australisches Publikum


20-Jährige verzaubert Publikum
Mit diesem Trick will Australien den Titel holen

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

Aktualisiert am 09.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Mary Fowler: Der Jungstar wurde vom Publikum frenetisch gefeiert.Vergrößern des Bildes
Mary Fowler: Der Jungstar wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. (Quelle: Mark Baker)

Gastgeber Australien steht nach einer souveränen Vorstellung im WM-Viertelfinale. Besonderen Anteil daran hatte auch ein junges Talent.

Aus Sydney berichtet Noah Platschko

Lautstarker Jubel brandete auf unter den 75.784 Zuschauerinnen und Zuschauern im fast ausverkauften Accor Stadium von Sydney, doch die Einwechslung von Superstar Sam Kerr verkam angesichts der cleveren Performance ihres Teams nur zu einer Randnotiz.

Mit 2:0 besiegte die Mannschaft von Trainer Tony Gustavsson Dänemark. Ein Sieg, der als der souveränste der bisherigen Achtelfinalspiele angesehen werden kann – und das, obwohl die Däninnen den besseren Start in die Partie erwischt hatten.

Australien wie 2015 im Viertelfinale

Die "Matildas" setzten auf ein dosiertes Umschaltspiel, welches an diesem kühlen Montagabend in der australischen Metropole von den Frauen in Gelb perfekt umgesetzt wurde. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung geriet ihr Erfolg nie wirklich in Gefahr. So avancierten in der abermaligen, lang andauernden Absenz der etatmäßigen Kapitänin zwei andere Spielerinnen zu den Heldinnen des Spiels, die damit maßgeblichen Anteil daran hatten, dass ihr Team wie zuletzt 2015 das Viertelfinale einer WM erreichten.

Da wäre zum einen die famos aufspielende Caitlin Foord, die auf links immer wieder für Wirbel sorgte und mit entschlossener Coolness das 1:0 für ihr Team markierte. Seit 12 Jahren spielt die heute 28-Jährige für die Nationalmannschaft. Ihr WM-Debüt feierte sie 2011 in Deutschland, als sie im Gladbacher Borussia-Park gegen keine andere als Brasiliens Superstar Marta in der Startelf stand.

Doch während für Marta Turnier und Karriere nach der Vorrunde traurig endeten, geht der Erfolgslauf der "Matildas" beim Heimturnier weiter. Großen Anteil hat daran auch die junge Mary Fowler, die als zurückgezogene Spitze die Fäden im Mittelfeld zog. Spritzig, wendig – und immer mit dem Auge für die besser postierte Spielerin. Das australische Stürmertalent war 2020 mit 17 Jahren nach Montpellier gewechselt, wo sie so überzeugte, dass sich Topklub Manchester City ihre Dienste sicherte.

Fowlers Geniestreich: Foord lässt das Stadion beben

Auch wenn Fowlers Qualitäten in der Women's Super League noch nicht vollends zur Entfaltung kamen (ein Tor in elf Ligaspielen), deutete sie gegen Dänemark mehr als nur ihr großer Potenzial an. Bezeichnend dabei ihr genialer öffnender Pass in den Lauf von Sturmpartnerin Foord, die vollstreckte und das Stadion das erste Mal beben ließ.

"Es ist ein Spiel, auf das wir stolz sein können. Jede hat für die andere bis zum Ende gekämpft", resümierte sie das Spiel ihres Teams nach Abpfiff. Angesprochen auf ihren Traumpass vor dem 1:0 reagierte sie fast schüchtern. "Um ehrlich zu sein, war es ein kompletter Instinktmoment. Manchmal musst du solche Pässe einfach versuchen. Dann klappen sie, oder sie klappen nicht – und in diesem Moment hat es perfekt geklappt", fasste sie ihre Aktion nüchtern zusammen, während sie immer wieder an ihren schwarzen Handschuhen zupfte.

Und auch beim vorentscheidenden 2:0 der gerade erst zu Real Madrid gewechselten Hayley Raso hatte Fowler ihre Füße im Spiel. Mit etwas Glück bugsierte sie den Ball zu Emily van Egmond, die überlegt zu ihrer Mitspielerin ablegte. Ein Treffer, von dem sich die Däninnen nicht mehr erholen sollten. So erlebte Fowler einen Abend, an dem sie sowohl das Publikum auf den Rängen als auch vor den Fernsehgeräten verzauberte.

Wird das Publikum zum entscheidenden Faktor?

"Wenn du das Team spielen siehst, wie es zusammenhält, wie es füreinander einsteht. Das ist immens wichtig und hat uns geholfen, den schwierigen Herausforderungen in diesem Turnier entgegenzutreten", lobte Coach Gustavsson nach Abpfiff das besondere Teamgefüge. In der Tat verteidigte seine Mannschaft dermaßen diszipliniert und kompakt, dass das deutsche Team dem Konkurrenten einen Besuch samt "Crashkurs Defensivarbeit" abstatten sollte.

Doch während der deutsche Tross mittlerweile schon im Urlaub weilt oder gar bereits in die Saisonvorbereitung einsteigt, lebt der Traum der "Matildas" weiter. Das euphorisierte Publikum könnte für die Australierinnen noch zum entscheidenden Faktor werden. Das nächste Mal dann in der Runde der letzten Acht, wenn es am kommenden Samstag in Brisbane gegen Frankreich oder Marokko geht.

Als der Abend schon weit fortgeschritten war, stand Altstar van Egmond noch in den Stadionkatakomben geduldig Rede und Antwort. Was das Team tun würde, um nicht abzuheben, wollte ein australischer Kollege von der 30-Jährigen wissen. Van Egmond überlegte nur kurz, ehe sie eine gewitzte Antwort von sich gab. "Wir löschen unsere Social-Media-Accounts", antwortete sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Bei den meisten von ihnen dürften am Montag wieder einige Follower dazugekommen sein. Insbesondere bei Mary Fowler.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen im Stadion
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