Änderung bei Veranstaltungen Landwirtschaftsminister kippt Özdemir-Vorgabe im Ministerium

Cem Özdemir hat im Landwirtschaftsministerium einiges verändert. Sein Nachfolger Alois Reiner dreht nun eine Änderung zurück.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird bei offiziellen Veranstaltungen künftig nicht mehr ausschließlich vegetarisches Essen anbieten. Wie Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) der "Bild"-Zeitung am Samstag erklärte, sollen künftig auch wieder Fleisch- und Fischgerichte auf den Speiseplan kommen – "am besten regional".
Die Entscheidung bedeutet einen Kurswechsel zur Linie seines Vorgängers Cem Özdemir (Grüne), unter dem bei Veranstaltungen des Ministeriums grundsätzlich vegetarische und ökologisch produzierte Speisen vorgesehen waren. Lediglich bei besonderen Anlässen, etwa dem Tag der offenen Tür oder Empfängen zur Grünen Woche, waren Ausnahmen möglich.
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Rainer, der selbst gelernter Metzger ist, betonte die Bedeutung von Toleranz gegenüber verschiedenen Ernährungsstilen. "Wenn man sich vegetarisch ernähren will, ist das okay. Genauso ist vegan okay", sagte er. Ihm gehe es nicht um einen "Kulturkampf auf den Tellern oder in den Kühlschränken".
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Auch zu den Essgewohnheiten seines Parteivorsitzenden Markus Söder, der sich gerne mit Fleischgerichten auf dem Teller ablichten lässt, äußerte sich Rainer zurückhaltend: "Er mag das halt gerne. Mir liegt das fern, irgendjemandem vorzuschreiben, was er zu essen hat." Entscheidend sei, "dass es gut schmeckt und frisch ist".
Vor einer Woche war der Minister in die Kritik geraten, weil er seine Metzgerei geschlossen hatte, nachdem die Verbraucherorganisation Foodwatch die Herausgabe von Kontrollberichten gefordert hatte. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte daraufhin, Rainer habe die Entscheidung zur Aufgabe seines Metzgerei-Betriebes schon vor der Ernennung zum Bundesminister getroffen.
- Nachrichtenagentur dpa