Kuss-Eklat: Spanische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Luis Rubiales

Der Skandal im spanischen Fußball geht in die nächste Runde. Nun schaltet sich die Justiz in den Fall ein.

Die spanische Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Luis Rubiales wegen "sexuellen Missbrauchs" eingeleitet. Das gab die Behörde am Montag bekannt. Die Staatsanwaltschaft erklärte, sie habe Ermittlungen eingeleitet, weil "die sexuelle Handlung nicht einvernehmlich war".

Der 46-jährige Präsident des spanischen Fußballverbands (RFEF) hatte die Spielerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Finale ungefragt auf den Mund geküsst.

Die Behörde möchte Hermoso fragen, ob sie Anzeige erstatten wolle, teilte die Staatsanwaltschaft am nationalen Staatsgerichtshof in Madrid mit.

Rubiales bezeichnete die Kritiker zunächst als "Idioten", ehe er für seine Handlung um Entschuldigung bat. Einen Rücktritt schloss er jedoch aus, woraufhin die komplette spanische Frauen-Nationalmannschaft einen Boykott ankündigte. Am Samstag suspendierte ihn dann der Fußball-Weltverband Fifa für 90 Tage. Sein Vize übernahm die Aufgaben.

Rubiales' Mutter befindet sich im Hungerstreik

Parallel wehrte sich der spanische Fußballverband und gab ein Statement heraus, in dem Rubiales als unschuldig betitelt wurde: "Er hat volles Vertrauen in die Organe der Fifa und bekräftigt, dass ihm auf diese Weise die Möglichkeit gegeben wird, sich zu verteidigen, damit die Wahrheit ans Licht kommt."

Am Montag wurde zudem bekannt, dass Rubiales' Mutter in einen Hungerstreik getreten ist und sich in ihrer örtlichen Kirche aufhalte.

Zudem will der spanische Fußballverband am Montag noch einmal mit den Regionalverbänden tagen, "um die Situation zu bewerten, in der sich der Verband befindet". Ein Ergebnis wird am Abend erwartet. Der Ausgang ist jedoch offen.