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Woltemade und Wirtz: Bundesliga blutet aus


Stars gehen, aber keiner kommt
Jetzt blutet die Bundesliga aus


14.06.2025 - 13:25 UhrLesedauer: 1 Min.
Nick Woltemade (l.) und Florian Wirtz gemeinsam bei der Nationalmannschaft: Die beiden sind die derzeit begehrtesten deutschen Spieler auf dem Transfermarkt.Vergrößern des Bildes
Nick Woltemade (l.) und Florian Wirtz gemeinsam bei der Nationalmannschaft: Die beiden sind die derzeit begehrtesten deutschen Spieler auf dem Transfermarkt. (Quelle: IMAGO/Moritz Müller/imago-images-bilder)
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Torjäger, Nationalspieler, Transferziel: Muss Nick Woltemade jetzt den großen Schritt wagen?

Nick Woltemade zählt zu den Shootingstars der Bundesligasaison 2024/25. Mit 17 Toren in 33 Pflichtspielen hatte der 23-jährige Stürmer maßgeblichen Anteil am DFB-Pokalsieg des VfB Stuttgart und wurde erstmals in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen. Seine beeindruckenden Leistungen haben das Interesse mehrerer europäischer Topklubs geweckt, darunter Atlético Madrid, der FC Bayern München sowie Vereine aus der Premier League.

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Trotz der Wechselgerüchte zeigt sich Woltemade selbst zurückhaltend: "Über meine Zukunft mache ich mir jetzt gerade keine Gedanken." Der VfB Stuttgart plant dennoch, in den kommenden Wochen Vertragsgespräche mit dem Stürmer zu führen. Ziel ist es, sein aktuelles Jahresgehalt von rund 1,5 Millionen Euro an seine gestiegene Bedeutung für das Team anzupassen und ihn langfristig an den Verein zu binden.

Woltemades Marktwert steigt weiter – auch international. Erst vor wenigen Tagen erregte der Angreifer mit einem Dreierpack gegen Slowenien in der U21-Nationalmannschaft Aufsehen. Sein Vertrag in Stuttgart läuft noch bis 2028 und enthält keine Ausstiegsklausel. Medienberichten zufolge würde der VfB erst ab einer Ablösesumme von über 40 Millionen Euro gesprächsbereit sein – das entspräche einem neuen Vereinsrekord.

Muss Woltemade sofort zu einem europäischen Topklub wechseln?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Woltemade muss den Hype nutzen – jetzt

Es ist der Moment, von dem Fußballprofis träumen. Nick Woltemade trifft konstant in der Bundesliga, gewinnt den DFB-Pokal, wird A-Nationalspieler, schießt sich mit einem Dreierpack in der U21 noch weiter ins Rampenlicht – und wird plötzlich zum Wunschspieler europäischer Topklubs. Sein Marktwert steigt stündlich. Wer da nicht ernsthaft über einen Wechsel nachdenkt, verpasst womöglich seine größte Chance.

Natürlich spielt Stuttgart kommende Saison europäisch – aber eben "nur" in der Europa League und auch nur für ein Jahr. Woltemade muss zu einem Klub, der maximale Ambitionen hat, dauerhaft in der Champions League Furore macht. Es geht um eine ganz andere Strahlkraft, ein anderes Trainings- und Leistungsniveau. Dort lernt man schneller, wächst anders, wird zum internationalen Star.

Woltemade bringt dafür alle Voraussetzungen mit: Er ist groß und trotzdem technisch extrem stark, dazu torgefährlich und charakterlich gefestigt.

Nicht zu vergessen: Woltemade ist 23, keine 18. Ein Alter, in dem die Weichen gestellt werden. Wer da zu lange wartet, wird eingeholt – vom nächsten Talent, vom Hype um andere. Das hat auch Florian Wirtz erkannt, der nun mit 22 den nächsten Schritt macht. Für Woltemade gibt es den perfekten Zeitpunkt: und der ist jetzt.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Woltemade darf jetzt auf keinen Fall wechseln

Nick Woltemade ist jung, talentiert – und er hat gerade die vielleicht wichtigste Eigenschaft eines Stürmers entdeckt: Konstanz. 17 Tore in einer Saison, ein Hattrick in der U21 – klar, dass Europas Topklubs Schlange stehen. Doch was würde ein Wechsel jetzt bringen? Außer Risiko?

Bei einem Spitzenverein ist er einer von vielen. Bankplatz. Kurzeinsätze. Und am Ende droht er, in Vergessenheit zu geraten. Bei Stuttgart hingegen ist er gesetzt, Publikumsliebling, Leistungsträger. Er spielt europäisch, hat einen Trainer, der ihm vertraut, und ein System, das auf ihn zugeschnitten ist.

Auch wirtschaftlich ergibt ein Verbleib Sinn. Der VfB will ihn besser bezahlen, langfristig binden. Woltemade kann hier reifen – ohne Druck, ohne Konkurrenzkampf auf Weltklasseniveau. Das braucht Zeit. Und die hat er. Ein Jahr Bundesliga, Europa League, DFB-Pokal – das bringt mehr Entwicklung als drei Einwechslungen in der Premier League.

Sein Satz "Über meine Zukunft mache ich mir jetzt gerade keine Gedanken" zeigt doch: Der Junge hat verstanden, wie schnell alles kippen kann. Er hat Bodenhaftung. Und die sollte er behalten. Weniger Glamour – mehr Spielzeit. Das bringt ihn weiter.

Und hier noch eine allgemeine Warnung: Sollte Woltemade doch noch ins Ausland wechseln, wird es für die Bundesliga allmählich brenzlig. Florian Wirtz und dessen bisheriger Trainer Xabi Alonso gehen auch schon. Zugleich ist bislang kein echter Topstar fix, der den Weg nach Deutschland findet. Die Bundesliga muss aufpassen, dass sie jetzt nicht ausblutet.

 
 
 
 
 
 
 

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Verwendete Quellen
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