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Winfried Schäfer: "Kamerun wird sich gegen DFB-Elf zerreißen"


"Toni Kroos ist der einzige, den man wirklich vermisst"

t-online, Guido Heisterkamp

Aktualisiert am 26.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Toni Kroos hat in 76 Länderspielen zwölf Tore erzielt und 14 Treffer vorbereitet.Vergrößern des BildesToni Kroos hat in 76 Länderspielen zwölf Tore erzielt und 14 Treffer vorbereitet. (Quelle: imago-images-bilder)
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Trainer Winfried Schäfer führte Kamerun 2002 zur Afrika-Meisterschaft und beim Confed Cup 2003 ins Finale, wo er erst durch ein Golden Goal von Thierry Henry gestoppt wurde.

Im Gespräch mit t-online.de erklärt Schäfer, warum es gut für Kamerun ist, dass Superstar Samuel Eto'o nicht mehr dabei ist, wo die Problemzonen der Löwen liegen, und welchen Spieler er im DFB-Team vermisst.

t-online.de: Herr Schäfer, wie schätzen Sie ihre ehemalige Mannschaft ein?

Winfried Schäfer (67): Kamerun hat sich komplett verändert. Die Topspieler sind alle weg. Es war wichtig, dass Samuel Eto’o aus der Mannschaft ausgestiegen ist, weil er sehr viel Unruhe reingebracht hat. Vor allem bei der WM in Brasilien. Jetzt ist eine neue Mannschaft gekommen, ohne Superstars, die beim Confed Cup gut spielen will, damit die Spieler von Scouts aus Europa gesehen werden und sich in Topklubs verbessern können.

Eto'o wollte immer wieder dem Trainer in die Aufstellung reinreden und war beleidigt, wenn der nicht darauf hörte. Zwischen den beiden Triumphen beim Afrika Cup liegen 15 Jahre. Wie kam die Flaute zustande?

Nach meiner Zeit (September 2001 bis November 2004, Anm.d.Red.) gab es eine lange Durststrecke, weil sie ihre Talente nicht gut gescoutet und gefördert haben. Den Titel Anfang des Jahres haben sie aufgrund der mannschaftlichen Geschlossenheit und ihres unheimlichen Willens geschafft. Man darf sie nicht unterschätzen, weil sie jetzt die Gelegenheit haben, sich in den Vordergrund zu spielen. Die Spieler werden sich zerreißen, damit sie in anderen Klubs gute Verträge bekommen.

Wie erwarten Sie Kamerun gegen die deutsche Mannschaft?

Kamerun wird aus der Defensive kommen, nicht das Pressing spielen, was wir von Leipzig oder Bayern kennen. So weit sind sie mit dem belgischen Trainer Hugo Broos (seit Februar 2016 im Amt, Anm.d.Red.) noch nicht. Sie werden in einem 4-4-2 kompakt stehen und auf Konter lauern.

Wo sehen Sie die Schwachpunkte?

Sie haben ihre Probleme in der Defensive und im Spielaufbau – das ist Tradition. Wenn die deutsche Mannschaft ein gutes Pressing spielt, viele Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte hat und dazu einen guten Abschluss, sollte sie keine Probleme haben. Deutschland ist der Favorit, obwohl sie nicht komplett sind.

Welche Siegchance haben die Löwen gegen das DFB-Team?

30 Prozent.

Auf welche Spieler muss Jogi achten?

Im Moment gibt es keine Superstars wie beispielsweise Eto’o oder M’Boma. Mit Joel Matip und Erik Maxim Choupo-Moting fehlen zwei wichtige Spieler mit internationaler Erfahrung. Im Moment ragt kein Spieler bei Kamerun heraus.

Was ist der wesentliche Unterschied zwischen dem Turnier 2003 und heute?

Wir sind beim Confed Cup 2003 mit einer Topmannschaft angetreten und haben gegen Topmannschaften gespielt, die mit ihrer besten Elf kamen und nicht getestet haben. Jetzt werden mehr Talente gesichtet, so wie es auch die deutsche Mannschaft macht. Aber ich finde das okay, denn der Fußball ist übersättigt. Man muss den Spielern auch mal eine Pause gönnen, das hat man an Thomas Müller gesehen. Man muss dann auch mal das Risiko eingehen, ein Spiel zu verlieren und danach auch die Kritik einstecken.

Hätten Sie als Bundestrainer auch ein paar etablierte Spieler geschont?

Deutschland hat einen guten Kader mit guten Fußballern. Wir haben im Moment in Deutschland so viele gute Talente, weil wir auch gute Trainer haben, und deshalb ist es auch einfach zu sagen: Die fünf Spieler brauchen wir nicht, die sollen sich erholen. Der einzige, den man wirklich vermisst, ist Toni Kroos, weil er der Denker und Lenker ist.

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