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Schröder: "Angleichung in Deutschland nicht realistisch"


Nach norwegischem Vorstoß
Schröder: "Angleichung in Deutschland nicht realistisch"

t-online, dpa, truf

08.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein Kenner des Frauenfußballs: Bernd Schröder.Vergrößern des Bildes
Ein Kenner des Frauenfußballs: Bernd Schröder. (Quelle: Christoph Schmidt/dpa)
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Norwegens Fußball-Verband nimmt künftig eine Vorreiterrolle in Sachen Gleichberechtigung ein. Nach eigenen Angaben hat der Verband die Entschädigungszahlungen für seine Nationalteams neu geregelt und von 2018 an die Frauen mit den Männern gleichgestellt.

Da kommt zwangsläufig die Frage auf, ob dieses Modell auch in Deutschland sinnvoll und umsetzbar ist.

Trainer-Legende Bernd Schröder, der mit Turbine Potsdam sechsmal die Deutsche Meisterschaft und zweimal die Champions League gewann, hält eine Angleichung im deutschen Fußball nicht für realistisch. "Der Unterschied zwischen dem Frauen- und Männerfußball ist im deutschen Fußball viel größer als im norwegischen Fußball. Wir haben ein ganz anderes Prämien-Level in Deutschland, da ist eine Angleichung nicht realistisch", sagte Schröder im Gespräch mit t-online.de.

"Das Produkt muss interessanter werden"

Den norwegischen Vorstoß sieht der 75-Jährige dennoch positiv und als sinnvollen Impuls von außen. "Der Frauenfußball muss sich hinterfragen, wie er noch attraktiver werden kann. Er muss als Produkt interessanter werden, dann kann er auch selbstbewusst auf den DFB zugehen und eine Erhöhung der Prämien fordern. Nicht aber eine Angleichung."

In Norwegen erhält die Frauen-Nationalmannschaft künftig sechs Millionen Norwegische Kronen (knapp 640 000 Euro) pro Jahr statt bisher 3,1 Millionen Kronen. Damit wurden die Zuwendungen fast verdoppelt. "Bessere Bedingungen machen es einfacher für uns, den Fokus auf mehr Training und Fußball im Alltag zu legen", sagte Nationalspielerin Ingrid Moe Wold von Lilleström SK. Auch Caroline Graham Hansen vom deutschen Meister VfL Wolfsburg begrüßte die Entscheidung. "Das war vielleicht für euch eine kleine Sache, aber für den Frauenfußball ein großer Schritt", schrieb Hansen bei Instagram.

Die Männer, die Einbußen von rund 50 000 Euro jährlich hinnehmen müssen, akzeptieren die Entscheidung zugunsten der Frauen. "Wir spielen im Nationalteam nicht wegen des Geldes", sagte Nationalspieler Stefan Johannsen.

Dass die deutschen Herren-Nationalspieler es ihren norwegischen Kollegen gleichtun, hält Schröder nicht für nötig. "Der DFB verfügt über ausreichend eigene Mittel, um den Frauenfußball finanziell aufzuwerten. Aber der Frauenfußball muss es sich auch verdienen, Almosen und Geschenke sind nicht der richtige Ansatz."

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