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FC Bayern | Wie die Verletzung von Musiala dem Rekordmeister helfen könnte


Jamal Musialas Horror-Verletzung
Das wird den Bayern die Augen öffnen

MeinungVon Julian Buhl

Aktualisiert am 07.07.2025 - 13:22 UhrLesedauer: 3 Min.
Paris Saint-Germain - Bayern MünchenVergrößern des Bildes
Jamal Musiala muss mit einer Trage abtransportiert werden. (Quelle: Brynn Anderson/AP/dpa/dpa-bilder)
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Für den FC Bayern ist die Klub-WM vorbei, die Aufarbeitung hat gerade erst begonnen. Musialas Verletzung könnte dabei entscheidend helfen.

Aus New York berichtet Julian Buhl

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Die Klub-WM ist seit Samstag für den FC Bayern Geschichte. Trainer Vincent Kompany gab seinen Spielern nach der Marathonsaison nun drei Wochen zur Erholung frei, bevor die Vorbereitung auf die neue Saison wieder losgeht. Sportvorstand Max Eberl sagte: "Die Mannschaft wird in den Urlaub gehen, und ich werde arbeiten." Arbeiten – das muss er auch. Denn das vorzeitige Scheitern bei der von den Münchnern zur Titelmission erklärten Klub-WM hat den Bayern einige wertvolle Erkenntnisse geliefert. Und vor allem auch einige Schwächen im Kader offengelegt, die es dringend zu beheben gilt.

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Quelle: t-online

Spätestens die schwere Verletzung Musialas sollte den Bayern die Augen öffnen: Der Kader ist schlichtweg nicht gut genug. Es braucht mehr als nur einzelne Anpassungen, um international wirklich oben angreifen zu können.

Dass Eberl das genauso sieht, war aus seinen Aussagen, die er unmittelbar nach dem Aus in Atlanta tätigte, allerdings nicht unbedingt zu schließen. "Wir haben das Gefühl bei der Kaderplanung, dass wir nicht so viel machen müssen", sagte der 51-Jährige im Bauch der Arena. Abgesehen von einzelnen Anpassungen sei der Kader stark genug besetzt, um die wie immer hohen Ziele erreichen zu können. Man habe laut Eberl schließlich "gegen eine der besten Mannschaften der Welt, wenn nicht gegen die beste, auf Augenhöhe in einer unglaublich attraktiven Art und Weise gezeigt, was dieser Verein kann".

Damit liegt Eberl aber falsch. Er und die Bayern dürfen sich davon nicht täuschen lassen. Sich diese Momentaufnahme schönzureden und darauf auszuruhen, wäre nämlich ein Fehler. Ja, die Bayern hielten gegen PSG lange gut mit, und das auch noch nach der Verletzung von Unterschiedsspieler Musiala. Letztlich schafften es die Münchner aber trotzdem nicht, Paris wirklich ernsthaft und in Form von Toren in Bedrängnis zu bringen. Auch in den Schlussminuten gelang das nicht – selbst nicht in Überzahl nach zwei Roten Karten für PSG.

Der Qualitätsabfall im Kader wurde auch bei den verletzungsbedingten Auswechslungen deutlich. Bei Sacha Boey (t-online-Note 5), der für den angeschlagenen Josip Stanišić nach knapp einer halben Stunde reinkam, reicht die Qualität für Spiele auf diesem Niveau einfach nicht. Das führte Cheftrainer Vincent Kompany allen Beobachtern nicht zuletzt damit vor Augen, dass er ihn zehn Minuten vor Schluss wieder auswechselte.

Serge Gnabry (t-online-Note 4) konnte den Ausfall von Musiala ebenfalls nicht einmal ansatzweise kompensieren, nachdem er schon in den Spielen zuvor keinen guten Eindruck hinterlassen hatte. Gnabry steht stellvertretend für gleich mehrere Spieler im Kader, bei denen das exorbitant hohe Gehalt – in seinem Fall geschätzt mehr als 18 Millionen Euro pro Jahr – überhaupt nicht mit dem Leistungsniveau zusammenpasst. Der bereits seit zwei Jahren angekündigte Umbruch des Bayern-Kaders ist deshalb längst überfällig und sollte nicht noch weiter aufgeschoben werden.

Eine solche Rückkehr wäre der Müller-Karriere nicht würdig

Neues Personal für die Offensive stand ohnehin bereits ganz oben auf der Einkaufsliste der Bayern. Neben einem Linksaußen gilt der flexible und auch als Ersatz für Mittelstürmer Harry Kane einsetzbare Nick Woltemade nach wie vor als Wunschspieler. Spätestens nach Musialas Verletzung ist sein Transfer für Bayern eigentlich alternativlos geworden. Bayern braucht ihn dringend – und zwar so schnell wie möglich.

Im Poker um die Ablösesumme, in dem zwischenzeitlich sogar utopische Preise von bis zu 100 Millionen Euro genannt wurden, spielt ihnen das allerdings mit Sicherheit nicht in die Karten – im Gegenteil. Das darf in dieser Situation aber keine Rolle mehr spielen. Die Bayern müssen jetzt für Woltemade bereit sein, über ihre finanzielle Schmerzgrenze hinauszugehen.

Dass Thomas Müller – dessen Abschied nach 25 Jahren beim FC Bayern eigentlich längst feststeht – ebenfalls wieder als potenzieller Musiala-Vertreter genannt wird, passt ins Bild. Der 35-Jährige stellte aber direkt klar, dass solche "geschmacklosen Gedankenspiele nichts mit der Realität zu tun" haben. Jetzt doch noch einmal auf ihn als Notnagel zurückzukommen, nachdem Bayern ihm keinen neuen Vertrag mehr geben wollte, wäre der großen Karriere des Weltmeisters von 2014 auch schlicht nicht würdig.

Auch Müller gilt es jetzt vor allem als Anführer und Persönlichkeit der Mannschaft zu ersetzen. Während die sich jetzt in den Urlaub verabschiedet, hat Eberl also tatsächlich alle Hände voll zu tun. Er muss jetzt liefern und wird daran gemessen werden, inwieweit ihm das auch gelingt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung
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