Oliver Kahn | Taskforce überholt? Ex-Nationaltorwart stichelt gegen DFB

Im vergangenen Dezember gründete der DFB eine Taskforce, um das frühe WM-Aus der Nationalmannschaft aufzuarbeiten. Oliver Kahn hält diese für überholt.

Deutschlands langjähriger Nationaltorhüter Oliver Kahn hat sich kritisch über die im vergangenen Jahr vom Deutschen-Fußballbund (DFB) gegründete Taskforce geäußert. "Die Taskforce, die nach der blamablen WM in Katar durchaus Sinn machte, entwickelte sich im Zeitablauf eher zu einer Taskfarce", sagte der ehemalige Bayern-Boss gegenüber der "Sport Bild".

Kahn war bis zu seinem Ausscheiden beim deutschen Rekordmeister selbst Teil des Gremiums gewesen. "Als Rudi Völler richtigerweise sein Amt übernahm, wurden danach wichtige Entscheidungen größtenteils ohne Einbezug aller Mitglieder getroffen", sagte Kahn über den DFB-Sportdirektor und zwischenzeitlichen Interimstrainer der Nationalelf. "Deshalb habe ich zuletzt mein Mitwirken auch nicht mehr als zielführend empfunden."

Rummenigge und Mintzlaff treten aus Taskforce aus

Am Sonntag hatten Karl-Heinz Rummenigge als Aufsichtsratsmitglied bei den Bayern und Oliver Mintzlaff, der Aufsichtsratsvorsitzende von RB Leipzig, ihren Rücktritt aus der Taskforce verkündet. Die Taskforce sei in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert worden, kritisierte Rummenigge und nannte explizit die Personalie Andreas Rettig. Dieser war am Montag offiziell als neuer Geschäftsführer Sport des DFB vorgestellt worden.

Neben Kahn, Rummenigge, Mintzlaff und Völler gehörte auch Ex-Europameister Matthias Sammer dem Gremium an. DFB-Präsident Bernd Neuendorf betonte am Montag, die Taskforce habe nie die Kompetenz für Entscheidungen gehabt, sondern sei als beratenes Gremium einberufen worden.