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WM ohne "One Love"-Binde: Manuel Neuer schießt sich mit Aussagen selbst ein Eigentor


Keine "One Love"-Binde bei der WM
"Keine Angst" – Neuer-Aussagen geraten zum Eigentor

Von t-online, sow

Aktualisiert am 21.11.2022Lesedauer: 3 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:221121-935-24823Vergrößern des BildesDie "One Love"-Binde: Deutschlands Kapitän Manuel Neuer wird in Katar auf das politische Symbol verzichten. (Quelle: Sebastian Gollnow)
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Sie sollte universelle Werte symbolisieren. Doch jetzt ist die "One Love"-Binde bereits Geschichte. Dabei machte sich Deutschlands Kapitän noch für sie stark.

"Katar ist nicht das Mutterland des Fußballs, wo jeder weiß, dass eine gewisse Fußballkultur dort herrscht. Und deshalb gibt es viele Fragezeichen, die dahinterstehen." Das sagte Manuel Neuer in einer ARD-Doku von Thomas Hitzlsperger vor Turnierstart. Fragezeichen gibt es mit Beginn der WM nun noch mehr. Deutschland und andere Länder werden nicht wie geplant ihre "One Love"-Binden tragen. Sie knicken ein vor der Fifa, weil Strafen in Form von Gelben Karten angedroht wurden. Mehr dazu lesen Sie hier.

"Wir müssen die Erfahrung selber machen und vor Ort sein und diese Weltmeisterschaft spielen. Und man kann nicht so viel davor sagen. Aber die Fragezeichen bleiben natürlich." Diese Sätze von Manuel Neuer, vor wenigen Tagen im Ersten ausgestrahlt, wirken nun nach. Denn es wirft tatsächlich Fragen auf, wie Deutschland, England, die Niederlande und alle weiteren an der Aktion für Menschenrechte beteiligten Nationen plötzlich einen Rückzieher machen. Hier schreibt t-online-Sportchef Andreas Becker in seinem Kommentar, wie verheerend dieser Eindruck ist: "Fifa 1, Menschenrechte 0", urteilt er.

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Zuerst hatte schon die Regenbogenbinde dran glauben müssen

Thomas Hitzlsperger hatte den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft gefragt: "Du vertrittst Werte, die in Europa und vielen Ländern Gültigkeit haben, mit der Regenbogenbinde, die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben. Wirst du sie in Katar wieder tragen?" Neuer antworte ausweichend – und verteidigte den Wechsel der Binde in die nun ebenfalls bereits verpuffte "One Love"-Variante.


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Und das wird, glaube ich, ein tolles Zeichen.


Manuel Neuer


"Ich werde wieder eine spezielle Binde tragen, die heißt 'One Love'. Und das Gute ist auch, dass andere europäische Nationen sich auch anschließen und dass wir für Vielfalt und gegen Diskriminierung stehen. Und das wird, glaube ich, ein tolles Zeichen. Gerade wenn man nicht alleine dasteht, ist noch ein bisschen mehr Power dahinter, und deshalb hoffen wir, dass das auch ein bisschen aufmerksam wird."

Am zweiten Tag des WM-Turniers in Katar steht fest: Aufmerksam wird vielleicht noch jemand auf die Binde, aber nicht so, wie sich Manuel Neuer das gedacht hat. Denn auf dem Spielfeld wird sie nun nicht für Zuschauer vor Ort und an den Fernsehern sichtbar sein. Das mit der gewünschten Power, es bleibt ein frommer Wunsch.

Dabei war Neuers Auftritt in der Hitzlsperger-Doku "Katar, warum nur" nicht der einzige Moment, bei dem der DFB-Kapitän für die "One Love"-Aktion warb. Der Torhüter wiederholte auf der Pressekonferenz seines Teams einen Tag vor Beginn der Fußball-WM auf die Frage, ob er die Binde tragen wird, sein Anliegen: "Ja. Die Power, die die Binde hat, ist gut. Sie tragen auch andere europäische Nationen. Es ist gut, dass wir das zusammen machen."

"Wir haben die Rückendeckung des DFB, wir haben keine Angst"

Ist es im Umkehrschluss also schlecht, dass Neuer und Co. die Aktion nicht zusammen durchziehen werden? Stattdessen gibt es nun einen Armschmuck, den die Fifa designt hat und den alle Mannschaftskapitäne zur Aufführung bringen dürfen. "Das ganze Turnier ist ein Experiment. Aber wir haben die Rückendeckung des DFB, wir haben keine Angst", sagte Neuer noch während der erwähnten Pressekonferenz. Geblieben ist von der Furchtlosigkeit offenbar wenig.

Bereits am Freitag, dem 18. November, hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf angekündigt, im Notfall eine Geldstrafe für die Binde zu riskieren. Er begründete dies so: "Das ist keine politische Äußerung, sondern ein Statement für die Menschenrechte."

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