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FC Bayern und Max Eberl: Endlich


Max Eberl und der FC Bayern
Endlich


Aktualisiert am 02.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Max Eberl: Bei Leipzig ist er raus, geht er jetzt nach München?Vergrößern des Bildes
Max Eberl: Bei Leipzig ist er raus, geht er jetzt nach München? (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)

Max Eberl und der FC Bayern: Nach dem Spitzenspiel und der Freistellung des Managers in Leipzig könnte es nun schnell zu einer Zusammenarbeit kommen. Aber ist Eberl überhaupt noch der Richtige für den Rekordmeister?

Es ist der größte Aufreger rund um den sechsten Bundesliga-Spieltag. RB Leipzig hat sich von Sportgeschäftsführer Max Eberl getrennt – nur rund 25 Stunden vor dem Topspiel am Samstagabend zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern (2:2). Als Grund nannte man "das fehlende Commitment", also die fehlende Identifikation mit dem Verein. "Es war nicht zu retten, deshalb haben wir auch so konsequent gehandelt", verkündete Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von Red Bull, bei Sky.

Eberl war zuletzt mit einem Wechsel ausgerechnet zum FC Bayern in Verbindung gebracht worden. Der Rekordmeister sucht einen geeigneten Sportvorstand.

Laut "Bild" soll vor allem Mintzlaff ein klares Dementi von Eberl in Bezug auf die Bayern-Gerüchte vermisst haben. Eberl selbst hatte zuletzt gesagt: "Ich stehe bei RB Leipzig unter Vertrag. Es geht aber nicht um mich, sondern um das Topspiel der Bundesliga, RB Leipzig gegen Bayern München."

Die vergangenen Monate jedenfalls waren für Eberl ein ständiges Auf und Ab. Erst im Januar 2022 hatte er Borussia Mönchengladbach unter Tränen verlassen, weil er sich ausgebrannt fühlte. Im Dezember 2022 stieg er dann bei RB ein und erntete dafür heftige Kritik vieler Borussia-Anhänger, weil er den Verein früher regelmäßig heftig für dessen Transferpolitik kritisiert hatte. Nun das überraschende Aus nach nicht mal einem Jahr. Es scheint, dass Max Eberl von einem der anerkanntesten Sportmanager in Deutschland zu einem der umstrittensten und meist kritisierten geworden ist. Das führt zu der Frage:

Kann der FC Bayern Max Eberl jetzt überhaupt noch holen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Bayern muss Eberl sogar holen

Das Image von Max Eberl ist spätestens nach seinem Aus in Leipzig schwer angeschlagen. Eberl wird verunglimpft, beschimpft, sogar verhöhnt.

Aber warum eigentlich?

Weil er rund 20 Jahre in verschiedenen Funktionen alles für Gladbach gegeben hat? Weil er den Klub als Manager aus der Abstiegszone in die Champions League geführt hat? Weil er sich so aufgeopfert hat, dass er irgendwann entkräftet aufgeben musste? Oder weil Eberl sich nach seiner Genesung von Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff überzeugen ließ, bei RB einzusteigen – um im Sommer mit klugen Transfers die Abgänge der besten Spieler überzukompensieren?

Das ist doch absurd – ebenso wie sein Aus bei RB.

Max Eberl hat nie einen Hehl daraus gemacht, eine besondere Beziehung zum FC Bayern zu haben und womöglich auch irgendwann dort arbeiten zu wollen. Das war vor seinem Leipzig-Engagement klar und auch währenddessen. Dass er sich nicht öffentlich zu RB bekennen wollte, hatte nichts mit fehlendem Commitment zu tun. Dahinter steckt in Wahrheit einfach nur die gleiche Ehrlichkeit, mit der Eberl bereits seinen Abschied bei Gladbach verkündet hat.

Bei Bayern wird man sich nicht blenden lassen von der lächerlichen Kritik an Eberl. Als Sportvorstand wird er mit seinen Fähigkeiten und seiner Präsenz sofort dafür sorgen, dass sich Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wieder zurückziehen können. Endlich.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Eberl hat sein Erfolgsimage demoliert

Der FC Bayern darf Max Eberl auf keinen Fall holen. Denn der 50-Jährige ist das, was eine Führungskraft auf keinen Fall sein darf, schon gar nicht im Profifußball: unglaubwürdig.

Keine Chance.

Zu seiner Zeit als Gladbach-Manager kritisierte er RB Leipzig scharf, dann wechselte er selbst nach Sachsen. Und als die Bayern-Gerüchte im neuen Amt aufkamen, vermied er ein klares Bekenntnis zu seinem aktuellen Verein. Obwohl er wenige Monate zuvor einen langfristigen Vertrag in Leipzig unterschrieben hatte und für seine Arbeit fürstlich entlohnt wird. Ein Unding.

Mit diesen Aktionen hat Eberl sein Erfolgsimage aus der erfolgreichen Gladbach-Zeit demoliert. Und mit diesem Stil kommt er in der Bundesliga auch nicht weit. Wer holt sich schon einen Manager ins Haus, dem man nicht zu einhundert Prozent vertrauen kann? Wie soll man seinen Spielern und Trainern Themen wie Loyalität und die Wertigkeit von laufenden Verträgen im Verein näherbringen, wenn es der Oberboss selbst nicht so genau damit nimmt? Das geht einfach nicht.

Und ein wichtiges Detail darf bitte nicht vergessen werden: Eberl verließ Gladbach vor 21 Monaten unter Tränen, weil er sich ausgebrannt fühlte. Der Job als Manager in der Bundesliga ist hart. Der Posten bei einem Weltklub wie Bayern aber würde allen Aufwand, den Eberl bisher kennt, noch mal deutlich übersteigen. Am Ende sollte auch er sich selbst fragen, ob er sich mit diesem Job wirklich einen Gefallen tun würde.

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