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Toni Kroos: DFB-Rückkehr zur EM? Trainer Nagelsmann deutet es an


Kroos zurück in die Nationalelf?
An Naivität nicht zu überbieten


Aktualisiert am 19.12.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Ist Toni Kroos etwa ins Grübeln gekommen? Zumindest hat Bundestrainer Julian Nagelsmann die Tür in der Nationalmannschaft geöffnet.Vergrößern des Bildes
Ist Toni Kroos etwa ins Grübeln gekommen? (Quelle: NurPhoto/imago-images-bilder)

Der Bundestrainer hat die Diskussionen angeheizt: Kehrt einer der erfolgreichsten deutschen Spieler wirklich in die Nationalelf zurück?

Julian Nagelsmann hat eine Rückkehr von Weltmeister Toni Kroos in die Fußball-Nationalmannschaft als "interessanten Gedanken" bezeichnet und damit die Spekulationen weiter angeheizt. Im ZDF-Sportstudio sagte der Bundestrainer: "Man muss sich ja über alle Spieler, die einen deutschen Pass haben, das ist ja glaube ich mein Job, Gedanken machen." Kroos hatte seine Karriere beim DFB nach 106 Länderspielen nach der EM 2021 beendet.

Vor Kurzem hatte bereits Kroos' deutscher Teamkollege bei Real Madrid, Antonio Rüdiger, eine mögliche Rückkehr von Kroos zum Thema gemacht. Daraufhin äußerte sich Kroos. Nach dem 3:2 mit Real in der Champions League gegen Union Berlin sagte er: "Ich musste lange überlegen, er hat mich auf dem falschen Fuß erwischt, weil ich selbst diesen Gedanken nicht hatte, der kam erst durch ihn" Kroos weiter: "Dadurch habe ich überlegt und ihm eine Antwort darauf gegeben, die ich heute nicht geben kann." Er habe aber schon geschmunzelt.

Eine Antwort, die er öffentlich nicht geben kann? Auch die lässt Raum für Spekulationen und Diskussionen. Und führt zu der Frage:

Sollte Toni Kroos für die Europameisterschaft wirklich in die Nationalelf zurückkehren?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja! Kommt er zurück, hilft er sofort

Alter hin, Alter her. Deutschland fehlt der Taktgeber, und gleichzeitig spielt mit Toni Kroos einer der besten Spielgestalter der Welt auf höchstem Niveau bei Real Madrid, dem wohl größten und besten Verein des Planeten. Selbstverständlich muss er in die Nationalmannschaft zurückkehren, wenn er denn will.

Und nicht nur seine spielerische Klasse würde dem Team helfen, sondern auch seine riesige Erfahrung. Kroos ist Weltmeister, fünffacher Champions-League-Sieger, dreimaliger spanischer und dreimaliger deutscher Meister. Das können nicht viele aktuelle Fußballer von sich behaupten. Um genau zu sein: keiner. Er hat mehr erreicht als die meisten. Läuft er bei der Heim-EM auf, haben die Gegner Respekt.

Er könnte in der Zentrale endlich wieder die Fäden ziehen, geniale Pässe spielen, den Takt mit spielerischer Klasse vorgeben – genau das, was der Nationalelf zuletzt fehlte. Und damit auch İlkay Gündoğan entlasten, auf dem aktuell zu viel Druck im deutschen Mittelfeld lastet.

Das Alter ist wirklich kein Argument. Kroos ist zur EM-Zeit im kommenden Sommer 34 Jahre, damit in einem Topalter, und immerhin noch zwei Jahre jünger als beispielsweise Giorgio Chiellini, als der seine Italiener mit 36 zum EM-Titel 2021 führte. Kroos trainiert und spielt seit vielen Jahren auf dem höchstmöglichen Niveau. Ganz sicher: Kommt er zurück, hilft er dem deutschen Team sofort.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein! Ein Kroos-Comeback würde niemandem helfen

Toni Kroos kehrt im März mit dann 34 Jahren in die Nationalelf zurück. Für die Europameisterschaft. Im eigenen Land. Und führt sie als Dirigent aus der jahrelangen Krise. Zu dem Titel, der ihm als Einziger noch fehlt. Was für ein Märchen. Was für eine Vollendung einer grandiosen Karriere.
Dingdong.
Jetzt aufwachen, bitte.
Märchen ist nämlich schon die richtige Bezeichnung. Weil das so leider nicht passieren wird. Weder Kroos noch die Nationalmannschaft würden sich mit einer Rückkehr einen Gefallen tun.
Ja, die Nationalelf braucht neue Impulse. Sympathieträger, die die Stimmung drehen. Leider gibt es die bisher nicht. Auch Kroos ist das nicht, weil er in Deutschland nie die Anerkennung bekommen hat, die seine Karriere verdient hätte.
Kroos ist mit 34 zudem auf der Zielgeraden seiner Karriere – auch leistungsmäßig. Für Real hat er in dieser Saison erst acht Spiele über 90 Minuten machen dürfen.
Nicht zu vergessen: Bei der WM 2018 und der EM 2021 war er nicht nur im Nationalteam dabei, sondern auch auf dem Höhepunkt seines Schaffens – und konnte die Blamagen und Enttäuschungen nicht verhindern.

Das soll nun also mit 34 gelingen? Und sogar zu einer erfolgreichen EM führen? Mit einer Mannschaft, die noch schwächer und verunsicherter ist als die damals? Mit der Kroos seit zwei Jahren nicht mal trainiert hat?
Diese Annahme ist an Naivität nicht zu überbieten und fast schon bemitleidenswert.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Verwendete Quellen
  • Im "Zweikampf der Woche" kommentieren Florian Wichert und Robert Hiersemann wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Ab Januar sehen Sie den Schlagabtausch auch wieder im Video – im Rahmen der "Sport 1 News" bei Sport 1 und im entsprechenden Artikel bei t-online.
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