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Claudia Pechstein muss Dienst bei der Polizei antreten


Doping
Pechstein muss Polizei-Dienst antreten

dpa, dpa

Aktualisiert am 26.05.2010Lesedauer: 2 Min.
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Die Bundespolizei fordert ihr Recht, Claudia Pechstein droht das Karriere-Aus: Die noch bis zum 8. Februar 2011 wegen erhöhter Blutwerte gesperrte Eisschnelllauf-Olympiasiegerin ist von ihrem Dienstherren aufgefordert worden, umgehend ihren "Dienst in Vollzeit" anzutreten. Aus einem Brief der Bundespolizei-Sportschule Bad Endorf, den die "Sport Bild" abdruckt, geht hervor, dass künftig eine "vollständige oder stundenweise Freistellung für Trainingsmaßnahmen im Zusammenhang mit ihrer Verwendung als Spitzensportlerin" nicht mehr in Betracht komme.

"Es gibt jetzt nur noch einen Weg: Ich kann noch bis zur Entscheidung des Schweizer Bundesgerichts unbezahlten Urlaub nehmen. Aber sollte mein Revisionsantrag abgelehnt werden, muss ich den Dienst bei meinem Arbeitgeber antreten. Meine Finanzlage ist momentan nicht rosig", sagte die 38-Jährige.

Im Juli soll Entscheidung fallen

Nach den neuen medizinischen Erkenntnissen über eine Blutanomalie (hereditäre Sphärozythose) als Ursache ihrer hohen Retikulozytenwerte erhofft sich Pechstein vom höchsten Schweizer Gericht ein Urteil zur Wiederaufnahme ihres Doping-Verfahrens vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, der im November 2008 ihre Sperre bestätigt hatte. Das Gericht hat seine Entscheidung dazu für Juli angekündigt. Der Eislauf-Weltverband ISU hatte in seiner Stellungnahme gegen eine Wiederaufnahme des Verfahrens plädiert und geht trotz der Anomalie weiter von Blut-Doping bei Pechstein aus.

Polizei-Dienst überall möglich

Die Berlinerin ist seit ihrer Grundausbildung 1993 Angehörige der Bundespolizei und seit Ende der 90er Jahre verbeamtet. Bislang war die erfolgreichste Winter-Olympionikin Deutschlands als Polizeihauptmeisterin vom Dienst in Uniform befreit. "Ich weiß noch gar nicht, welchen Einsatz sie für mich vorgesehen haben. Theoretisch ist dies überall in Deutschland möglich", erklärte Pechstein. "Natürlich möchte ich möglichst in Berlin oder Brandenburg eingesetzt werden", fügte sie hinzu.

Disziplinarverfahren droht

Wegen der Doping-Sperre erwartet Pechstein zudem ein Disziplinarverfahren bei der Bundespolizei. Offensichtlich lässt sich ihr höchster Dienstherr aber noch bis zum letzten Entscheid des Bundesgerichts Zeit, um endgültige Klarheit zu haben. Noch bei den Olympischen Winterspielen im Februar hatte Innenminister Thomas de Maizière in Vancouver angekündigt, dass er in sechs bis acht Wochen mit dem Verfahren rechne.

Dienst schieben und Weltspitze passt nicht zusammen

Für den Fall, dass die Schweizer ihren Revisionsantrag ablehnen, ist bei Pechstein nun guter Rat teuer. "Man muss ehrlich zu sich selbst sein. Kommt es so, wie es momentan aussieht, ist das gleichbedeutend mit dem Karriereende", sagte sie. Als Feierabendsportlerin könne sie ihrem Anspruch, in die Weltspitze zurückzukehren, nicht gerecht werden. "Es ist nicht möglich, tagtäglich Dienst zu schieben und danach zu trainieren."

Mit Rückenproblemen krankgeschrieben

Zuvor hatte sie stets verkündet, in jedem Fall auch nach Ablauf ihrer Sperre wieder anzugreifen und bei der Heim-WM in Inzell im März 2011 um Medaillen kämpfen zu wollen. Im Moment ist Pechstein mit Rückenproblemen krankgeschrieben. "Ich mache eine Reha und halte mich fit", beschreibt sie ihre Situation.

Andere Prioritäten setzen

In den zurückliegenden Monaten hat sie viel privates Geld in die Prozesse vor dem Eislauf-Weltverband ISU, dem CAS und dem Schweizer Bundesgericht sowie medizinische Gutachten investiert, um ihre Unschuld zu beweisen. Ohne ein festes Einkommen ist sie nun möglicherweise gezwungen, andere Prioritäten in ihrer Lebensplanung zu setzen.

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