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EM 2012 - Polen gegen Russland: Schwere Ausschreitungen in Warschau


Sport
Schwere Ausschreitungen vor dem Spiel Polen gegen Russland

Von dpa, t-online, sid
Aktualisiert am 13.06.2012Lesedauer: 2 Min.
Hässliche Szene der Gewalt auf den Straßen Warschaus.Vergrößern des Bildes
Hässliche Szene der Gewalt auf den Straßen Warschaus. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die EM 2012 hat erstmals ihr hässliches Gesicht gezeigt. Allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz ist es im Vorfeld des brisanten Vorrundenduells zwischen Polen und Russland in Warschau zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere tausend russische Anhänger waren entlang der Weichsel zum Nationalstadion gezogen, begleitet von der Polizei. Doch russische und polnische Fangruppen provozierten sich gegenseitig, bis es zu heftigen Schlägereien und Jagdszenen auf Warschaus Straßen kam.

Auch nach dem 1:1-Unentschieden gingen die Auseinandersetzungen weiter. Noch nach Mitternacht versammelten sich an mehreren Stellen der Innenstadt Hooligans, die die Auseinandersetzung mit Fans des jeweils anderen Landes suchten.

Auch ein Deutscher verletzt

Polizisten wurden mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen beworfen. Fernsehbilder zeigten eine größere Gruppe kämpfender Fans, über ihren Köpfen kreiste ein Polizei-Hubschrauber. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein und löste den Marsch auf. Mindestens 15 Verletzte, darunter auch ein Deutscher, von denen fünf in Krankenhäusern behandelt werden mussten, lautet die vorläufige Bilanz. Die Polizei nahm nach vorläufigem Stand 138 Gewalttäter fest.

Randale in der Innenstadt

Schon während des Spiels hatten in der Innenstadt Hooligans versucht, durch einen Technik-Eingang in die Public-Viewing-Zone einzudringen. Dort hatten sich nach Angaben der Organisatoren rund 100.000 Fans vor allem in den polnischen Farben versammelt. Zuvor waren mehr als 1000 russische Fans in einem Block zum Spiel ins Warschauer Stadion marschiert. Sie wollten mit dem gemeinsamen Marsch ihren Unabhängigkeitstag feiern.

Die Organisatoren hatten sich vorher verpflichtet, keine sowjetischen Symbole zu tragen, die die aufgeheizte Stimmung noch weiter anfachen könnten. Die Polizei verstärkte den Schutz der russischen Botschaft. Dennoch versuchten polnische Rechtsradikale immer wieder, den Marsch zu stören, skandierten "Polen gehört den Polen".

Warschau gleicht einer Hochsicherheitszone

Von Anfang an war der Marsch zum Stadion kritisch gesehen worden. Bis zu 20.000 russische Fans hatte die Polizei erwartet, obwohl nur 9800 im Besitz einer Eintrittskarte sein konnten. Entsprechend waren die polnischen Behörden bereits den gesamten Tag in erhöhter Alarmbereitschaft. Ab dem Vormittag glich die Warschauer Innenstadt einer Hochsicherheitszone. Überall standen Hundertschaften der Polizei. Das werde die größte Herausforderung für sämtliche Ordnungskräfte in der Hauptstadt, hatte der polnische Innenminister Jacek Cichocki bereits im Vorfeld erklärt. Immerhin sind die Beziehungen zwischen Russland und Polen seit Langem belastet.

Einen ersten Vorgeschmack hatten in der Nacht vor der Begegnung schon die russischen Spieler bekommen. Dutzende polnische Fans hatten das russische Teamhotel unter Dauerbeschallung gestellt und sich bis in die frühen Morgenstunden vor dem edlen Le Meridien Bristol an der Prachtstraße Krakowskie Przedmiescie die Seele aus dem Leib gebrüllt, um Andrej Arschawin und Co. den Schlaf zu rauben. Es war allerdings nur das Vorspiel für einen Tag voller Gewalt und Hass zwischen den Anhängern der beiden Länder.

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